Viel zu sehen gibt es auf dem etwa 115 m hohen Felsen nicht. Aber wegen seiner geschichtlichen Bedeutung ist der Ort dennoch einen Besuch wert. Von dort hat man auch einen fantastischen Blick auf die Agora und die Propyläen zum heiligen Bezirk der Athener Akropolis.
Die Propyläen vom Areopag aus gesehen.
So sah der Areopag in der Zeit um 1900 aus. © Bild: Wikimedia Commons
Der geschichtsträchtige Ort wird übrigens auch in der Bibel erwähnt. Laut Apostelgeschichte (17,19) soll der Apostel Paulus, der sich auf seiner zweiten Missionsreise in Athen befand, von Einwohnern vom Marktplatz „zum Areopag“ geführt worden sein, um Näheres über seine „neue Lehre“ kund zu tun. Es stellt sich nun die Frage, ob damit der Areopag-Hügel oder der Areopag-Rat gemeint ist. Der Areopag als Gremium tagte ja schon seit der klassischen Zeit nicht mehr auf dem besagten Hügel, sondern in der Stoa Basileios auf der Agora.
„Einige von den epikureischen und stoischen Philosophen diskutierten mit ihm und manche sagten: Was will denn dieser Schwätzer?“
(Die Areopagrede des Paulus: Apg 17,16-34)
Die von dem deutschen Architekten, Maler und Schriftsteller Leo von Klenze (1784 – 1864) hergestellte idealisierte Ansicht der Akropolis mit dem vorgelagerten Plateau des Areopag möchte die Situation während der römischen Herrschaft im 1. Jh. n. Chr. künstlerisch einfangen. Im Vordergrund hat der phantasiebegabte Künstler den Apostel Paulus in Szene gesetzt. Damit möchte er quasi eine Vermählung der durch den griechischen Geist geprägten Kultur mit dem Christentum, das sich am Beginn seines Siegeszuges befindet, zum Ausdruck bringen. Entsprechend soll die aufgehende Sonne nicht nur den Beginn eines neuen Tages, sondern einer neuen Epoche symbolisieren. © Bild: Wikimedia Commons
BILDNACHWEIS:
Suchbegriff bei Google Maps:
Areopag Athen