Künstliche Ruinen als Staffage und Stimmungsträger
Als zu Beginn des 18. Jahrhunderts das Interesse an der Geschichte auch im Bürgertum, das mit der Industriellen Revolution an Wohlstand und Einfluss gewonnen hatte, deutlich anstieg, interessierte man sich immer mehr für die im Boden verborgenen Altertümer. Vor allem die römische Vergangenheit rief großes Interesse hervor. Schließlich hatten ja auch nördlich der Alpen zahlreiche Bauten aus dieser Zeit – wenn auch als Ruinen – das Mittelalter überlebt. Im späten 18. Jahrhundert stieg die Begeisterung für die Auffindung und Erforschung dieser klassischen Altertümer noch an. Die Relikte aus längst vergangenen Zeiten wurden in Stichen und Bildern festgehalten, freigelegt, vermessen und erforscht. Dabei stand allerdings das „Malerische“ und das „Fragmentarische“ , die Verbindung von Natur und zerstörtem Bauwerk, im Mittelpunkt der Überlegungen.
Der Ruinenberg bei Sanssouci:
Friedrich der Große ließ 1748 zur Bewässerung der Fontänen im angrenzenden Park Sanssouci auf einer Anhöhe ein Wasserreservoir bauen und mit antikisierenden Gestaltungs-elementen ausschmücken..
© Bild: Wikimedia Commons Durch das Betrachten eines Bauwerkes aus längst vergangenen Zeiten sollten bestimmte Empfindungen ausgelöst werden, Phänomene, die wir heute mit dem Begriff „Romantik“ in Verbindung bringen. Der optisch überzeugende Eindruck der Zerstörung eines Bauwerks, an dem der Zahn der Zeit genagt hat, bzw. Ruinen in einem bestimmten Stadium des Verfalls waren die entscheidenden Themen der Kunst und der Architektur dieser Zeit.
Der AsklepiosTempel in den Gärten der Villa Borghese in Rom: Bei dem Versuch aus dem Jahr 1786, den antiken Tempel des Asklepios auf der Tiberinsel wieder erstehen zu lassen, wurde nur die Säulenhalle rekonstruiert, die Cella fehlt. Das antike Motiv setzt auf der Insel auf dem künstlich angelegten See reizvolle Akzente. © Bild: Wikimedia Commons In die sog. „Landschaftsgärten“, die sich basierend auf der von Jean-Jaques Rousseau geprägten Philosophie und seinem ihm häufig zugeschriebenen Aufruf „Zurück zur Natur“ strikt gegen die Geometrisierung des französischen Barockgartens mit seinem absolutischen Symbolgehalt wendend von England ausgehend über den ganzen Kontinent ausgebreitet hatten, gehörten künstliche Ruinen fast immer zur Standardausstattung. Die eigens für diesen Zweck errichteten Ruinen sollten dabei den Verfall der menschlichen Kultur und deren Überwindung durch eine „paradiesische Idealnatur“ symbolisieren, die man im Landschaftsgarten wiederhergestellt zu haben glaubte. Diese Bauten dienten also als dekorative Elemente einem pädagogischem Gesamtkonzept, waren Staffage und Stimmungsträger in der ebenfalls künstlich errichten „natürlichen“ Gartenlandschaft.
Die Römische Ruine im Schlossgarten von Schönbrunn:
Die seit 1765 verwitwete Maria Theresia ließ im Park ihres Schlosses in Schönbrunn zahlreiche Gartenobjekte, unter anderem auch die ursprünglich so genannte „Ruine von Karthago“ errichten. Das später immer häufiger als „Römische Ruine“ bezeichnete Bauwerk wurde hinter einem kleinen, mit Schilf verwachsenen und mit Skulpturentrümmern umgebenen kleinen Teich wirkungsvoll in Szene gesetzt.
Die Geburt der Archäologie als Wissenschaft
Die Entstehung der „klasssischen Archäologie“ im 18. Jahrhundert ist eng verbunden mit dem Wirken des deutschen Bibliothekars und Kunstschriftstellers Johann Joachim Winckelmann (1717 – 1768) , der 1755 nach Rom kam und von dort zahlreiche Reisen innerhalb Italiens unternahm. Dabei besuchte er unter anderem auch das beim Bau einer Wasserleitung wiederentdeckte Pompeji, wo man seit 1748 mit systematischen Grabungen begonnen hatte.
Das von ihm 1762 in Dresden veröffentlichte Buch „Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen“, das von den archäologischen Entdeckungen berichtete, welche am Golf von Neapel und insbesondere in Herculaneum gemacht worden waren, gilt als die erste wissenschaftlich fundierte archäologische Publikation.
Winckelmann veränderte grundlegend die bis dahin praktizierte Herangehensweise an Architektur und Bildender Kunst. Er ist damit nicht nur der erste, der am Beispiel antiker Werke Kunst als stilistische Entwicklung, die sich in Epochen gliedern lässt, betrachtet. Er setzt auch dem Überladenen des Barock und Rokoko ein Konzept entgegen, das mit der Formel „edle Einfalt, stille Größe“ zu Schlagwörtern der Weimarer Klassik um Goethe, Schiller und Herder werden sollte. (Übrigens: Die - mittlerweile widerlegte - Vorstellung, dass die antike Architektur und auch die antiken Statuen weiß gewesen wären, geht letztlich auf ihn zurück.)
„Gehe mit deinem Geiste in das Reich unkörperlicher Schönheiten und versuche, ein Schöpfer einer himmlischen Natur zu werden, um den Geist mit Schönheiten, die sich über die Natur erheben, zu erfüllen.“
(1)
Johann Joachim Winckelmann
Ein zweites Phänomen scheint in dem Zusammenhang jedoch ebenso bedeutsam: Die Gründung der „Society of Dilettanti“ , die sich ebenfalls die Erforschung der Antike zum Ziel gesetzt hatte. Diese 1732 von meist adeligen Liebhabern der griechischen und römischen Antike in London gegründeten Sozietät von „Dilettanten“ (von ital. dilettare = jemanden erfreuen, begeistern) finanzierte eine Reihe von Expeditionen nach Griechenland und Italien.
James Stuart, bekannt als James „Athenian“ Stuart, (1713 - 1788), Maler, Architekt und Altertumswissenschafter, reiste 1741 nach Italien, um sich künstlerisch weiterzubilden. In Rom traf er den britischen Adeligen Nicholas Revett (1720-1804), der sich in der ewigen Stadt im Rahmen seiner Grand Tour befand. 1748 unternahmen die beiden eine Reise nach Neapel zum Studium der dort befindlichen antiken Überreste. Auf dieser Reise entstand auch die Idee, nach dem Vorbild der „Édifices antiques de Rome“ des französischen Architekten Antoine Desgodetz (1653–1728), der detailgetreue Zeichnungen von zahlreichen antiken Gebäuden in Rom angefertigt hatte, auch die antiken Bauten in Athen und Attika zu vermessen und zu dokumentieren.
Ansicht des Pantheon aus den Édifices antiques de Rome: Während seines Aufenthaltes in Rom (Anfang 1676 bis Sommer 1677) fertigte der französische Architekt Antoine Babuty Desgodetz zahlreiche Bauaufnahmen antiker Bauwerke an. Zu diesem Zweck soll er auch verschüttete Bauteile ausgraben und Gerüste bauen haben lassen, um schwer zugängliche Bauteile exakt vermessen zu können. ©Bild: Wikimedia Commons Durch ihre Kontakte zur Society of Dilettanti gelang es ihnen, die dafür notwendigen Geldmittel aufzutreiben. Im März 1751 trafen sie in Athen ein, wo sie sich sofort daran machten, die antiken Ruinen so exakt wie möglich zu vermessen und Planzeichnungen anzufertigen. Unmttelbar nach ihrer Rückkehr nach England im Jahre 1755 begannen sie dann mit der Ausarbeitung ihres Werkes „The Antiquities of Athens“. Das von Künstlern, Architekten, Altertumsforschern und Gelehrten und zahlreichen begüterten Laien begeistert aufgenomme Werk, das erste, das die antiken griechischen Bauwerke in detaillierten Aufnahmen einem größeren Publikum zugänglich machte, trug in weiterer Folge maßgeblich zur Verbreitung des Klassizismus als dominierende Architekturform des 19. Jahrhunderts bei.
Der Tempel am Ilissos in Athen:
Stich aus: The Antiquities of Athens ©Bild: Wikimedia Commons In England war James Stuart dann als Architekt sowohl am Bau als auch am Um- und Ausbau zahlreicher Stadt- und Landhäuser sowie Landschaftsgärten beteiligt, in die er wirkungsvoll Nachbauten antiker Bauwerke integrierte. Die von ihm entworfenen Architekturnachbildungen gingen aber in ihrer archäologischen Genauigkeit weit über die bisherigen als Blickfang in die Landschaft gesetzten kleinen Bauwerke (Staffagen) hinaus.
Theseustempel im Park von Hagley Hall: James 'Athenian' Stewart baute 1758 kurz nach seiner Rückkehr aus Athen in einem Landschaftsgarten in der englischen Grafschaft Worcestershire eine Nachbildung eines dorischen Tempels.
©Bild: Wikimedia Commons
Theseustempel im Volksgarten in Wien: Bei der verkleinerten Nachbildung des Athener Theseions (Hephasteoin) handelt es sich um ein klassizistisches Bauwerk, erbaut im Auftrag von Kaiser Franz I. nach Plänen des Tessiner Architekten Peter von Nobile. ©Bild: Wikimedia Commons
Die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes antiker BautenIm Laufe des 19. Jahrhunderts nahmen die Versuche zu, die ausgegrabenen Reste antiker Bauwerke zu ergänzen und zu vervollständigen. Dieser Wunsch nach Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes stand demgemäß im Gegensatz zur Vorstellung der „romantischen“ Ruine, bei der der Verfall das wichtigste Element bildete. Zu den ersten Unternehmungen dieser Art im deutschsprachigen Raum gehörten die Bauten im Eulbacher Park bei Erbach, der daher auch als älstester archäologischer Park Deutschlands gilt.
Wiederaufgebautes römisches Kastelltor im Eulbacher Park: Der Kunstsammler, Antikensammler und Pionier der provinzialrömischen Archäologie in Deutschland Graf Franz zu Erbach-Erbach (1754 – 1823), der selbst die Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum besucht hatte, ließ verschiedene römische Bauteile in den Park seines Schlosses integrieren. ©Bild: Wikimedia Commons Im Jahre 1806 wurden beim Pflügen in der Nähe des Jagdschlosses des Grafen von Erbach-Erbach einige römische Steine freigelegt. Bei einer anschließenden Grabung zeigte sich, dass diese von einem Limeskastell stammten. Unter Leitung des Grafen, der sich selbst brennend für das Altertum interessierte, wurden die Kastelltore freigelegt, die Bauteile nummeriert und in den mittlerweile in den schon angelegten englischen Landschaftsgarten, der zu dem Jagdschloss gehörte, gebracht und nach dem Ausgrabungsplan wieder aufeinander gesetzt. Dabei wurden zwar originale Bauteile verwendet, das Zusammenfügen derselben entspricht aber lediglich ästhetischen Kriterien. Das solcherart entstandene Bauwerk spiegelt daher lediglich den Forschungsstand um 1800 und die Vorstellung des altertumsbegeisterten Grafen wieder, kann aber keinen Anspruch auf eine wirklichkeitsgetreue Rekonstruktion des Gebäudes erheben.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man schließlich, die zahlreich vorhandenen Bau- und Bodendenkmäler auf der Basis einer systematischen Feldforschung zu erfassen und zu inventarisieren. Parallel dazu versuchte man immer häufiger, die verfallenen und zerstörten Bauten auf der Basis wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse zu rekonstruieren.
Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg war der Wiederaufbau des römischen Limeskastells Saalburg zu Beginn des 20. Jhs. Obwohl schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in und um das Kohortenkastell Ausgrabungen stattgefunden hatten, war doch der Umstand, dass dieses Unternehmen Gefallen in den Augen Seiner Majestät des Kaisers gefunden hatte, letzlich ausschlaggebend dafür, dass erstmals ein ganzes Kastell rekonstruiert werden konnte. Im Jahr 1900 legte der Kaiser persönlich den Grundstein für die Principia. 1904 war der eigentliche Wiederaufbau abgeschlossen, 1907 fand die Eröffnung des bislang am vollständigsten rekonstruierten Kastells des gesamten Limes statt. Allerdings bleibt anzumerken, dass dieser Bau nicht nur aus antiker, sondern auch aus wilheminischer Zeit heraus zu verstehen ist.
Archäologischer Park "Römerkastell Saalburg"
Grundsteinlegung für das Kohortenkastell Saalburg: Der Architekt und Archäologe Heinrich Christian Jacobi (1866 – 1946) hatte auf Grundlage der umfangreichen Ausgrabungsfunde Kaiser Wilhelm II. dazu bewogen, das Saalburg-Kastell rekonstruieren zu lassen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 11. Oktober 1900, obwohl man bereits 1885 mit den Rekonstruktionsarbeiten begonnen hatte. ©Bild: Wikimedia Commons
Die Rekonstruktion des Kastells entspricht nicht exakt dem antiken Befund. Falsch rekonstruiert wurde unter anderem das unverputzte Mauerwerk und die Zinnenabstände der Kastellmauer. Da man damals noch nicht die Reste von Holzbauten an den Verfärbungen im Boden identifizieren konnte, entstand das Kastell als reiner Steinbau. Dort, wo einst die Holzbauten standen, blieb eine für die Forschung nicht mehr zu verwertendes Areal.
Zweifelsfrei ist aber durch den Wiederaufbau der Saalburg und vor allem durch die Förderung der damit in Zusammenhang stehenden weiteren Forschungsarbeiten durch den Kaiser, das Interesse an der römischen Vergangenheit deutlich verstärkt worden.
Die von Millionen Touristen bestaunten Ruinen auf der Akropolis in Athen sind letztlich auch nur das Ergebnis der 1898 begonnenen und noch immer andauernden Wiederaufbaumaßnahmen.
Die Erhaltung des dokumentarischen WertesZu Beginn des 20. Jahrhunderts änderte sich langsam die Einstellung dazu, wie man mit den Relikten aus der Vergangenheit umgehen soll. Man erkannte, dass die Gefahr viel zu goß ist, durch rekonstruierende Maßnahmen, die sich noch dazu zu einem späteren Zeitpunkt als falsch herausstellen könnten, die Originale unwiderbringlich zu zerstören. Der Schwerpunkt des Interesses verlagerte sich daher zunehmend auf die Ruinen als historische Dokumente, die es unbedingt zu erhalten gilt.
„Zu einer Restaurierung gehören vorbereitende
und begleitende archäologische, kunst- und geschichtswissenschaftliche Untersuchungen.“ (2)
Charta von Venedig
In der Charta von Athen (1931) gelang es erstmals, diesbezügliche Grundsätze für die Restaurierung von Denkmälern aufzustellen. 1964 wurden dann in Venedig in einer neuen Vereinbarung die anfangs doch ziemlich allgemein formulierten Ziele und Methoden der Denkmalpflege noch einmal präzisiert. Die Erhaltung der Originalsubstanz und das Bewahren und Sichtbarmachen der historischen und ästhetischen Werte dieser Denkmäler wurden als Zweck und Ziel der Restaurierung definiert. Zudem wurde festgehalten, dass die Konservierung und Restaurierung nur auf Grund authentischer Befunde sowie archäologischer, kunst- und geschichtswissenschaftlicher Untersuchungsergebnisse erfolgen soll.
Die Experimentelle ArchäologieNicht selten lassen sich spezifische Fragen bei der Bewertung von Funden, bei der Rekonstruktion verschiedenster Bauteile oder auch bei der Untersuchung praxisbezogener Aspekte der antiken Lebensweise nur beantworten, indem man entsprechende Experimente durchführt. Man bezeichnet dieses Spezialgebiet der Altertumsforschung Experimentelle Archäologie. Bei der Durchführung eines archäologischen Experimentes, bei dem es allein darum geht, neue Erkenntnisse zu gewinnen, geht man folgendermaßen vor: Zunächst werden wissenschaftlich relevante Ziele formuliert. Dann folgt die Erarbeitung eines Konzepts, das sowohl den archäologischen und technologischen Anforderungen gerecht werden muss und auch alle Regeln jedes wissenschaftlichen Experiments zu berücksichtigen hat. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend dokumentiert, interpretiert und fließen gegebenfalls in die Umsetzung von Rekonstruktionsversuchen ein. Die Vermittlung des solcherart generierten Wissens ist Aufgabe einer anderen Diszipin, der Museumspädagogik.
Archäologischer Park Xanten:
Da das Wissen darüber, wie die Römer damals tatsächlich die erstaunlich stabilen Wände aus gestampftem Lehm errichten konnten, im Laufe der Zeit verloren gegangen ist, mussten die Archäologen mühsam die passenden Lehmmischungen und Wandputze finden.
Römische Villa Borg: Im Archäologiepark Römische Villa Borg werden regelmäßig experimentalarchäologische Projekte durchgeführt, die häufig auch in universitäre Lehrveranstaltungen integriert sind. Bild: http://www.glasofenexperiment.de
Die Schaffung von authentischen Erlebnisräumen (3)Seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts nahm das Interesse des aufkommenden Massentourismus an archäologischen Stätten zu. Das führte dazu, dass sich Archäologen immer mehr um die dafür notwendige Öffentlichkeitsarbeit bemühten. Man gelangte zur Überzeugung, dass archäologische Grabungen nicht nur dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und dem Schutz der baulichen Reste zu dienen haben, sondern dass die Ergebnisse der archäologischen und geschichtswissenschaftlichen Forschung einem möglichst großen Publikum auf möglichst anschauliche Weise präsentiert und zugänglich gemacht werden sollten.
Römerstadt Carnuntum: Forschungsbasierte Rekonstruktionen funktionstüchtiger, möblierter und bewohnbarer Gebäude sollen den Alltag in einer römischen Stadt mit allen Sinnen „begreifbar“ machen. Sämtliche Arbeiten beim Nachbau einer römischen Therme wurden unter Anwendung antiker Bautraditionen durchgeführt. ©Bild: Wikimedia Commons Man beschränkt sich nun nicht mehr darauf, im Gelände sichtbar belassene Gebäudefundamente zu präsentieren. Lokal gefundene Originalobjekte werden ebenso gezeigt wie nachgebaute Repliken zum Angreifen, computeranimierte Visualisierungen von antiken Häusern oder ganzen Stadtteilen sowie vereinzelt auch – wo es wissenschaftlich vertretbar ist – sogar teil- und vollkonstruierte Gebäude. Die Rekonstruierungmaßnahmen müssen aber jedenfalls reversibel sein, d.h. dass nach einer Entfernung der Nachbauten die originale Substanz unversehrt wieder zum Vorschein kommt. So weit nur irgendwie möglich werden die Nachbauten in antiker Handwerkstechnik mit vor Ort gefundenem Baumaterial errichtet. Wo dies nicht der Fall ist, werden mit Hilfe experimentalarchäologischer Verfahren die Materialien nach Originalvorlagen hergestellt.
ANMERKUNGEN
(1) Johann Joachim Winckelmann: Beschreibung des Apollo und des Torso im Belvedere zu Rom - Kapitel 2. In: https://gutenberg.spiegel.de/buch/beschreibung-des-apollo-und-des-torso-im-belvedere-zu-rom-9932/2
(2) http://www.charta-von-venedig.de/
(3) Vgl.: Franz Humer: Der Archäologische Park Carnuntum. Die zeitgemäße Präsentation »verstaubter« wissenschaftlicher Befunde. In: Franz Humer (Hg.), Carnuntum – Die wiedergeborene Stadt der Kaiser. WBG (2013)
BILDNACHWEIS
- Titelbild: Die Römische Ruine im Schlossgarten von Schönbrunn: Carl Moll - https://digital.belvedere.at/objects/2515/die-romische-ruine-in-schonbrunn. © Wikimedia Commons:
Carl Moll creator QS:P170,Q697780, Carl Moll - Die Römische Ruine in Schönbrunn - 3720 - Kunsthistorisches Museum, CC BY-SA 4.0
- Der Ruinenberg bei Sanssouci:
Aussicht vom Ruinenberg auf Potsdam. Aquarell von Albert Ludwig Trippel, um 1845. Albert Ludwig Trippel - Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hrsg.): Porticus. 4. Heft 2006, S. 8. © Wikimedia Commons
- Der AsklepiosTempel in den Gärten der Villa Borghese in Rom: tempietto di Asclepio 1.
© Wikimedia Commons:
Jean-Christophe BENOIST, Rome-Villa Borghese-Temple Esculape, CC BY 3.0 - Die Römische Ruine im Schlossgarten von Schönbrunn:
Carl Moll - https://digital.belvedere.at/objects/2515/die-romische-ruine-in-schonbrunn. © Wikimedia Commons: Carl Moll creator QS:P170,Q697780, Carl Moll - Die Römische Ruine in Schönbrunn - 3720 - Kunsthistorisches Museum, CC BY-SA 4.0
- Pompeji und der Vesuv um 1900:
Unknown, Pompeji um 1900 ueberblick, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
- Apollo von Belvedere:
Roman copy after a Greek bronze original of 330–320 BC. attributed to Leochares. Found in the late 15th century. © Wikimedia Commons
- Ansicht des Pantheon aus den “Édifices antiques de Rome”: DesgodetzPantheon.
© Wikimedia Commons - Der Tempel am Ilissos in Athen:
Stich aus The Antiquities of Athens Band 1, 1762.
© Wikimedia Commons - Theseustempel im Park von Hagley Hall:
James Stuart's Temple of Athene for the park at Hagley, considered the earliest example of Greek Revival architecture in Britain, built 1758-59. https://www.classicist.org/articles/classical-comments-the-hephaisteion-and-its-adaptations. © Wikimedia Commons
- Theseustempel im Volksgarten in Wien:
Von Thomas Ledl - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
© Wikimedia Commons - Wiederaufgebautes römisches Kastelltor im Eulbacher Park:
Im Eulbacher Park wiederaufgebaute Toranlage des Kastells Eulbach (ORL 48, Odenwaldlimes), Innenansicht. Von Hartmann Linge - Eigenes Werk (Originaltext: eigene Aufnahme), CC BY 1.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11952000
- Grundsteinlegung für das Kohortenkastell Saalburg:
Von Gesamtzahl meiner hochgeladenen Dateien:893 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26791012
- Archäologischer Park Römerkastell Saalburg:
© Kavalierstour. Mit freundlicher Genehmigung: Saalburgmuseum
- Mauerwerk in der Saalburg:
© Kavalierstour. Mit freundlicher Genehmigung: Saalburgmuseum
- Parthenon Athen: © Kavalierstour
- Wand aus gestempftem Lehm:
© Kavalierstour. Mit freundlicher Genehmigung: LVR-Archäologischen Park Xanten
- Experimentalarchäologische Projekte im Archäologiepark Römische Villa Borg: Mit freundlicher Genehmigung: http://www.glasofenexperiment.de
- Römerstadt Carnuntum:
Wolfgang Glock - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15075063