Römische Villa Borg

Römische Villa Borg

Im Ortsteil Borg der saarländischen Gemeinde Perl wurde eine freigelegte Villa rustica auf der Grundlage umfangreicher Ausgrabungsergebnisse komplett wiederaufgebaut. Dabei wurde versucht, ein römisches Landgut samt Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude so authentisch wie möglich darzustellen. Zu den rekonstruierten Anlagen gehören u.a. ein Torhaus, ein zweistöckiges Herrenhaus, ein privates Villenbad und eine komplett ausgestattete römische Küche. Besonders sehenswert sind auch die Kräuter-, Gemüse- und Blumengärten. Den Besuchern soll hier eine Vorstellung vom Landleben in der gallorömischen Provinz vermittelt werden.
Seit 1986 werden an dem einstigen römischen Landgut planmäßige Ausgrabungsarbeiten mit dem Ziel durchgeführt, eine geschlossene römische Siedlungseinheit mit modernen Methoden zu erforschen. Bereits einige Jahre später entschloss man sich dann, die Anlage gemäß der Befunde komplett zu rekonstruieren und zu einem archäologischen Park auszubauen. Über den originalen Fundamenten der um die Mitte des 1. Jhs. n. Chr. in römischer Steinbauweise errichteten Gebäude wurde eine gallorömische Villa aufgebaut, die den baulichen Zustand des 2. und 3. Jahrhunderts widerspiegeln soll. Um den Besuchern eine Vorstellung von der gehobenen römischen Wohnkultur und den verschiedensten Aspekten des Landlebens in dem damals dicht besiedelten Teil des römischen Reiches vermitteln zu können, legte man auf die authentische Innenausstattung der Räume großen Wert. So wurden etwa die Türen, Fenster und auch das Mobiliar antiken Vorbildern nachempfunden.
Villa Borg Herrenhaus Kavalierstour
Das Herzstück des zweistöckigen Herrenhauses bildet ein etwa 100 m² großer zentraler Empfangssaal, der sich als hohe Halle über beide Stockwerke erstreckt. Die Ausstattung dieses repräsentativen Raumes mit Kassettendecke und architektonisch gegliederten Wandverkleidungen orientiert sich an diesbezüglichen Vorbildern vergleichbarer Bauten. Leider verzichtete man auf eine adäquate Rekonstruktion des Mosaikbodens. Die übrigen Räume des Herrenhauses werden als Museum genutzt, wo neben zahlreichen Originalfundstücken auch Repliken zu sehen sind.
Villa Borg Empfangssaal Kavalierstour
Die detailliert rekonstruierte Therme der Besitzer erstreckt sich über mehrere Räume. Eine voll funktionstüchtige, komplett ausgestattete römische Küche mit Backöfen und Vorratskammer schließt sich an den Badebereich an. Das ehemalige Wohn- und Wirtschaftsgebäude entspricht nur von außen dem antiken Original. Dort befinden sich modern ausgestattete Räume, die für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden. Zum Park gehören auch sechs römische Gärten, darunter der stilvolle Innenhofgarten, der Kräutergarten und die Obst- und Gemüsegärten. 

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Archäologiepark Römische Villa Borg




BUCHEMPFEHLUNGEN
  • Bettina Birkenhagen: Die Römische Villa Borg, ein Begleiter durch die Anlage. Kulturstiftung für den Landkreis Merzig-Wadern (2004)
  • Vera Rupp: Landleben im römischen Deutschland. Theiss (2012)
  • Ursula Heimberg: Villa rustica: Leben und Arbeiten auf römischen Landgütern. WBG (2012)
  • Karoline Schulte-Frohlinde: Villa Rustica. Die römische Villenwirtschaft. GRIN (2013)
  • Karl-Wilhelm Weeber: Alltag im Alten Rom: Das Landleben. WBG (2012)
  • Martin Frey: Die Terra Sigillata der gallorömischen Villenanlage bei Borg, Landkreis Merzig-Wadern. Staatliches Konservatorenamt (2001)
  • Andrei Miron: Das Badegebäude der römischen Villa von Borg. Kulturstiftung für den Landkreis Merzig-Wadern (1997)
  • Andrei Miron und Franz-Josef Schumacher: Die römische Villenanlage von Borg. Landesinstitut für Pädagogik und Medien (1991)
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