Nach dem Niedergang Roms am Ende der Antike wurden die Kaiserforen verlassen und verfielen. Das Gelände war geprägt von Gemüsegärten, Obstbäumen und kleinen Holzhütten. Ab dem 10. Jahrhundert entstand dort ein Wohnviertel aus Lehmhäusern, das jedoch im 11. Jahrhundert aufgrund zunehmender Versumpfung wieder aufgegeben wurde. Im Mittelalter wurden das Areal erneut landwirtschaftlich genutzt, oft im Besitz von Kirchen und Klöstern. Während der Renaissance war das Areal von Obst- und Gemüsegärten sowie Wohnhäusern geprägt, die im 17. Jahrhundert das Alessandrino-Viertel bildeten, ein dicht bebautes Stadtgebiet.
In den 1920er Jahren, während der Herrschaft Mussolinis, wurde das Alessandrino-Viertel abgerissen, um die Via dell’Impero (heute Via dei Fori Imperiali) zwischen dem Kolosseum und der Piazza Venezia anzulegen und die darunter liegenden antiken Kaiserforen archäologisch freizulegen.
Heute lassen sich die Kaiserforen, in denen kontinuierlich wissenschaftliche Grabungen und Rekonstruktionsarbeiten stattfinden, hauptsächlich von eben dieser Via dei Fori Imperiali aus betrachten. Von der leicht erhöhten Straße aus bietet sich ein hervorragender Überblick über das weitläufige Ausgrabungsgelände.
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Es ist nicht einfach, sich inmitten der zahlreichen Architekturreste, Mauern, Fundamente und Pflasterungen aus verschiedenen Epochen zurechtzufinden. Dabei erweisen sich die entlang der Straße aufgestellten Informationstafeln als hilfreich.
Der Zugang zum eigentlichen Gelände ist eingeschränkt: Nur durch das Caesarforum und das Trajansforum führen begehbare Wege. Diese sind zugänglich, wenn Sie eine Eintrittskarte für das Forum Romanum besitzen. Der Weg durch das Caesarforum beginnt nahe der Curia Iulia, durchquert das Caesarforum und führt anschließend durch einen Tunnel unter der Via dei Fori Imperiali direkt zum Trajansforum. (Hinweis: Einige Tipps für den Besuch des Forum Romanum finden Sie
hier.)
Das Caesarforum (Forum Iulium)
Superintendency of Cultural Heritage for the City of Rome
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Errichtet aus Marmor, präsentierte sich einst der im korinthischen Stil gestaltete Tempel der Venus Genetrix mit acht Säulen an der Front und einer Reihe von Säulen an den Seiten, wie es für einen Peripteros-Tempel typisch war. Heute sind von diesem einst prächtigen Bauwerk nur noch drei korinthische Säulen an der Südwestseite erhalten, die auf dem Podium stehen. Diese tragen Teile des Gebälks, darunter einen Fries, der mit Girlanden verziert ist, sowie einen kunstvoll gestalteten Architrav. Die Überreste wurden während der Arbeiten von Corrado Ricci zwischen 1930 und 1932 im Zuge des Baus der Via dell'Impero entdeckt.
Das Augustusforum (Forum Augusti)
Superintendency of Cultural Heritage for the City of Rome
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Zwischen 2004 und 2006 legte die Kulturdenkmalbehörde der Stadt Rom etwa 500 Quadratmeter des zentralen Bereichs des Augustusforums frei. Ursprünglich war der Platz mit Carrara-Marmor aus der Toskana gepflastert. Analysen ergaben, dass das Marmorpflaster zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert entfernt wurde, vermutlich für den Bau des Klosters des Heiligen Basilius auf den Fundamenten des Tempels des Mars Ultor. Danach blieb das Gebiet lange sumpfig und ungepflegt, bis es im 16. Jahrhundert entwässert wurde. Ab 1584 entstand das Quartier Alessandrino, dessen Gebäude die römischen Dekorationen vollständig zerstörten.
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Der Tempel des Mars Ultor (Mars der Rächer) stand im Zentrum der östlichen Seite des Augustusforums. Antike Reliefs zeigen das reich verzierte Giebelfeld. Im Zentrum standen Statuen von Mars und Venus, den göttlichen Ahnen der Römer und der Iulia-Familie, zu der Julius Caesar und Octavian gehörten. Neben ihnen wurden Personifikationen von Fortuna, Roma, Palatin, Tiber und eine Darstellung von Romulus, dem legendären Gründer Roms und ersten König (753 v. Chr.), abgebildet. Der Tempel wurde um die Zeit des Ostgotenkönigs Theoderich (493–526) vollständig zerstört, um den Marmor und andere Baumaterialien wiederzuverwenden.
Das Friedensforum des Vespasian ( Templum Pacis)
Superintendency of Cultural Heritage for the City of Rome
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Während der Ausgrabungen von 1998 bis 2000 wurden Fragmente von Säulen des westlichen Portikus des Forums Pacis entdeckt, die aus rosafarbenem Granit aus Assuan (Ägypten) gefertigt sind. Diese Funde ermöglichten 2015 die Rekonstruktion von sieben Säulen. Durch Laserscans und mineralogische Analysen konnten die Fragmente zusammengesetzt und die Basen aus weißem Marmor rekonstruiert werden, von denen nur wenige Teile erhalten sind. Das Ziel des Projekts war es, die ursprüngliche Säulenreihe des Portikus wiederherzustellen. Der erhaltene Rest eines korinthischen Kapitells hinter den Säulen verdeutlicht den ursprünglichen Stil. Die Fundstelle befindet sich auf der Seite des Forum Romanum hinter der Via dei Fori Imperiali.
Das Nerva-Forum (Forum Transitorium)
Superintendency of Cultural Heritage for the City of Rome
Das Nerva-Forum wurde zwischen dem Augustusforum, dem Caesarforum, dem Forum Romanum und dem Templum Pacis des Vespasian errichtet. Der Bau des Forums wurde unter Kaiser Domitian begonnen, jedoch erst im Jahr 97 n. Chr. von seinem Nachfolger Nerva fertiggestellt, geweiht und nach ihm benannt. Aufgrund seiner Durchgangsfunktion erhielt es den Beinamen Forum Transitorium („Durchgangsforum“). Der Grundriss des Forums war ungewöhnlich: Mit einer Fläche von etwa 120 × 45 Metern war es drei Mal so lang wie breit, wodurch es einen schlauchförmigen Charakter erhielt. Diese Form erklärt sich durch die baulichen Gegebenheiten, da das Forum in den engen Raum zwischen bereits bestehenden Bauwerken eingebettet werden musste. Anstelle von Arkaden schmückten vorspringende, korinthische Säulen die Wände des Forums. Diese architektonische Gestaltung verlieh dem schmalen Raum eine größere optische Tiefe und betonte den monumentalen Charakter des Baus. Im Nordosten des Forums befand sich ein prächtiger Tempel, der der Göttin Minerva, der Schutzgöttin der Weisheit und Künste, geweiht war. Dieser Tempel dominierte das nordöstliche Ende des Forums und bildete ein zentrales Element der Anlage. Leider wurde der Tempel im Jahr 1606 unter Papst Paul V. abgerissen, um Baumaterial für den Brunnen der Acqua Paola und die Cappella Borghese in Santa Maria Maggiore zu gewinnen. Von der ursprünglichen Anlage des Forums sind heute nur noch Fragmente erhalten, darunter zwei korinthische Säulen und die dahinterliegende Wand mit einem Fries, der Tugenden römischer Frauen darstellt, sowie ein größeres Relief in der darüberliegenden Attikazone, das Minerva zeigt.
Von der ursprünglichen Pracht des Nerva-Forums sind heute nur noch wenige Überreste sichtbar. Besonders auffällig sind zwei korinthische Säulen und die dahinterliegende Wand. An dieser Wand sind oben Fragmente eines Frieses erhalten, der die Tugenden römischer Frauen darstellt. Darüber hinaus zeigt die darüberliegende Attikazone ein größeres Relief mit einer Darstellung der Minerva.
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Das Nerva-Forum ist seit der Überbauung mit der Via dei Fori Imperiali zweigeteilt.
Das Trajansforum (Forum Traiani)
Superintendency of Cultural Heritage for the City of Rome
Die Konzeption der Anlage orientierte sich an der Struktur eines römischen Militärlagers (castra). Die Basilica Ulpia entsprach in ihrer Funktion und Lage den principia, dem Stabsgebäude eines Militärlagers. Die beiden Bibliotheksgebäude – eine griechische und eine lateinische Bibliothek -, die vermutlich auch als Staatsarchive dienten, symbolisierten das Legionsarchiv. Die Trajanssäule wurde an dem Ort errichtet, der in einem Militärlager den Feldzeichen vorbehalten war. Die Säule fungierte als Denkmal für die Siege Trajans in den Dakerkriegen. Ihre spiralförmig angeordneten Reliefs erzählen detailliert von den Ereignissen und Höhepunkten dieser Feldzüge.
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Bildtitel
Untertitel hier einfügen
Button
Heute können Besucher lediglich die Überreste des einst imposanten, zweistöckigen Bauwerks mit seinen fünf Schiffen bestaunen: Teile des Fundaments, einige aufrecht stehende Säulen sowie Fragmente des ursprünglichen Marmorbodens. In den vergangenen Jahren wurden bedeutende Restaurierungsarbeiten an der Basilica Ulpia vorgenommen. Besonders hervorzuheben ist die teilweise Rekonstruktion eines Abschnitts der zweistöckigen Kolonnade, die bis zu einer beeindruckenden Höhe von 23 Metern rekonstruiert wurde. Diese Maßnahme soll den Besuchern ein anschaulicheres Bild von den ursprünglichen Dimensionen und der architektonischen Pracht der Basilika vermitteln.
BILDNACHWEIS:
- Die Zeichnungen und Pläne, die von der Superintendency of Cultural Heritage for the City of Rome in Auftrag gegeben wurden, stammen von den Informationstafeln, die entlang der Via dei Fori Imperiali und der Via Alessandrina sowie in den Räumlichkeiten der Trajansmärkte ausgestellt sind.
- Giuseppe Vasi (1710–1782): S. Maria in Macello Martyrum. © Bild:
Wikimedia Commons
- Cassius Ahenobarbus: Plan forum cesar. © Bild:
Wikimedia Commons
- Cassius Ahenobarbus: Forum auguste plan. © Bild:
Wikimedia Commons