(1) Basilica Aemilia
(2) Curia Iulia
(3) Lapis Niger
(4)
Heiligtum der Venus Cloacina (5) Rostra Diocletiani
(6) Tempel des Divus Iulius
(7) Säulenmonumente an der Südseite
(8) Lacus Curtius
(9)
Phokas-Säule
(10)
Rostra Augusti
(11) Umbilicus Urbis und Volcanal
(12) Septimius Severus-Bogen
(13) Tempel des Saturn
(14) Tempel der Concordia
(15)
Tempel des Vespasian und des Titus
(16) Porticus der Dei Consentes
(17)
Tabularium
(18)
Basilica Iulia
(19) Tempel des Castor und des Pollux
(20) Iuturna-Quelle
(21) Tempel der Vesta
(22)
Regia
(23)
Tempel des Antoninus und der Faustina
(24) Haus der Vestalinnen
(25) Tempel des Romulus
(26)
Horrea Vespasiani
(27)
Basilica des Maxentius
(28)
Titusbogen
(29)
Tempel der Venus und der Roma
Die Basilica Aemilia wurde 179 v. Chr. von den Censoren Marcus Fulvius Nobilior und Marcus Aemilius Lepidus errichtet und trug ursprünglich den Namen Basilica Fulvia. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Bauwerk mehrfach umgebaut und erweitert. Heute sind nur noch der Grundriss und einige rekonstruierte Elemente erhalten, da die Basilika unter anderem durch Plünderungen und ein Erdbeben beschädigt wurde. Schriftliche Quellen und archäologische Funde bieten dennoch wertvolle Einblicke in ihre Baugeschichte und Nutzung. Mit einer Länge von 100 Metern und einer Breite von etwa 30 Metern war die Basilika beeindruckend groß. Ihr Innenraum gliederte sich in drei Schiffe, wobei unklar ist, ob ein viertes Schiff an der Nordseite hinzugefügt wurde. Die dem Forum zugewandte Fassade bestand aus einer zweigeschossigen Portikus mit 16 Bögen in zwei Reihen. Hinter den Bögen befanden sich Tabernae (Geschäftsräume), die über drei Eingänge zugänglich waren.
Der Standort der Basilica Aemilia wurde bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. kommerziell genutzt, zunächst durch Fleischereien (tabernae lanienae), später durch Bankiersläden (tabernae argentariae). Nach einem Brand wurden diese zu den tabernae novae umgebaut, hinter denen zwischen 210 und 191 v. Chr. eine erste Basilika entstand. 179 v. Chr. errichteten Marcus Aemilius Lepidus und Marcus Fulvius Nobilior die Basilica Aemilia et Fulvia, später nach Restaurierungen durch die Familie Aemilia einfach Basilica Aemilia genannt. 80–78 v. Chr. ließ Marcus Aemilius Lepidus die Basilika erneuern, unter Lucius Aemilius Lepidus Paullus und dessen Sohn erfolgte ein umfassender Neubau. Nach einem verheerenden Brand 14 v. Chr. wurde die Basilika mit Unterstützung von Augustus wiederaufgebaut. Ein weiterer Brand 238 n. Chr. erforderte erneute Restaurierungen. Der Niedergang begann mit der Plünderung durch die Westgoten 410 n. Chr. und endete mit einem Erdbeben 847 n. Chr., das die Basilika einstürzen ließ. In den folgenden Jahrhunderten wurden die Überreste als Baumaterial genutzt.
Die Nordseite der Basilica Aemilia wurde nach der Plünderung durch Alarich 410 n. Chr. neu gebaut. Seit 2020 wird ein Raum restauriert, in dem ein opus sectile-Marmorboden aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. freigelegt wurde. Der Boden, bestehend aus wiederverwendetem Marmor bedeckte ursprünglich 40 m², von denen fast zwei Drittel erhalten sind.
Diese noch erhaltenen Bauteile stammen von einer früheren Bauphase der Basilika. Sie umfassen eine Fundamentmauer und Säulenbasen aus Tuffblöcken, von denen einige noch erkennbare Steinbruchmarkierungen aufweisen. Diese Fundamente belegen, dass die Basilika in ihrer ursprünglichen Gestalt ein zentrales Hauptschiff und zwei Seitenschiffe besaß. Die Kolonnaden der Seitenschiffe folgten bereits der späteren Ausrichtung, während das Hauptschiff zu diesem Zeitpunkt noch nicht verbreitert war.
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Das teilweise erhaltene Fries mit Szenen aus der mythischen Geschichte Roms stammen aus der Neubauphase der Basilika um 55. v. Chr. unter Lucius Aemilius Lepidus Paullus.
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Die Basilica Aemilia war zum Forum hin mit einer doppelstöckigen Portikus versehen. Die drei Granitsäulen stammen aus Umbauarbeiten in der Spätantike. Hinter der Portikus befindet sich eine Reihe von Geschäften aus Tuffblöcken, die in zwei Gruppen zu je sechs Läden um den Eingang angeordnet sind. Diese Tabernae Novae entstanden vor der Basilika und wurden in deren Bau integriert.
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Die Curia Iulia, die Versammlungshalle des römischen Senats, gehört zu den am besten erhaltenen Bauwerken des Forum Romanum. Ihr heutiger Zustand ist vor allem ihrer Umwandlung in die Kirche Sancti Adriani im 7. Jahrhundert n. Chr. zu verdanken. Das heutige Gebäude ist jedoch nicht die ursprüngliche Struktur: Die erste Curia Iulia wurde ab 44 v. Chr. von Gaius Iulius Caesar in Auftrag gegeben und nach seinem Tod im Jahr 29 v. Chr. von Kaiser Augustus fertiggestellt. Sie ersetzte die ältere Curia Hostilia als Hauptsitz des Senats und bot einen direkten Zugang zum angrenzenden Caesarforum, das Caesar bereits im Jahr 46 v. Chr. eingeweiht hatte. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 283 n. Chr. ließ Kaiser Diokletian die Curia im Jahr 303 n. Chr. in der heute bekannten Form wiedererrichten. (Übrigens: Die Curia Iulia ist nicht der Ort, an dem Caesar ermordet wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die von ihm in Auftrag gegebene Versammlungshalle noch nicht fertiggestellt. Caesar wurde in der Curia des Pompeius, die zum Komplex des Theaters des Pompeius gehörte, während einer Senatssitzung erstochen.)
Der Haupteingang der Curia Iulia befand sich im Schatten einer Portikus mit Pultdach. Diese Portikus erstreckte sich entlang der gesamten Vorderseite des Gebäudes und reichte über die Fassade der Curia hinaus bis zu einem angrenzenden Nachbargebäude. Auf dem Giebel der Curia befanden sich Akroterien (figürliche oder ornamentale Giebelaufsätze), darunter auch eine Statue der geflügelten Victoria, die symbolisch den Sieg und die Macht des römischen Staates repräsentierte. © Bild:
Wikimedia Commons
Der Innenraum war mit Marmor verkleidet, von dem Fragmente erhalten sind, was die einstige Pracht und Eleganz des Gebäudes erahnen lässt.
Der Boden im Bereich zwischen den beiden Sitzreihen bestand aus polychromem Opus sectile, einer kunstvollen Technik der Fußbodenverkleidung, bei der unterschiedlich farbige Marmorplatten zu geometrischen oder figürlichen Mustern zusammengesetzt wurden. Das Muster war so gut dokumentiert, dass in den 1930er-Jahren eine vollständige Restaurierung des Bodens vorgenommen werden konnte.
Der Lapis Niger (lat. „schwarzer Stein“) ist eine quadratische Fläche auf dem Forum Romanum, die mit schwarzen Marmorplatten bedeckt ist. Unter diesen Platten wurde eine beschriftete Stele entdeckt, die teilweise abgebrochen ist und als Forum-Cippus bekannt ist. Diese Stele wird häufig fälschlicherweise auch als Lapis Niger bezeichnet. Auf der Stele befindet sich eine Inschrift in altlateinischer Sprache, die Fragmente eines Kultgesetzes (lex sacra) enthält. Die genaue Datierung des Lapis Niger wird unterschiedlich angegeben; die Vorschläge reichen vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr.
(4) Das Heiligtum der Venus Cloacina
Das Heiligtum der Venus Cloacina war ein kleines, aber bedeutendes Heiligtum auf dem Forum Romanum, das der Göttlichkeit der Cloaca Maxima, dem „Großen Abwasserkanal“ Roms, gewidmet war. Cloacina, ursprünglich eine etruskische Göttin, die mit dem Eingang zur Kanalisation in Verbindung gebracht wurde, wurde laut Plinius dem Älteren später mit der römischen Göttin Venus identifiziert. Der Grund für diese Vereinigung ist zwar nicht eindeutig überliefert, aber sie könnte mit der Verbindung zwischen Reinheit, Wasser und Fruchtbarkeit zu tun haben, die beide Göttinnen symbolisierten. Das Heiligtum befand sich an der Via Sacra, in der Nähe der Tabernae Novae, die später abgerissen wurden, um der Basilica Aemilia Platz zu machen. Es lag an dem Punkt, an dem die Cloaca Maxima in das Forum mündet. Der runde Marmorsockel des Heiligtums, der etwa 2,40 Meter im Durchmesser misst, ist heute noch erhalten. Dieser Sockel ruhte auf einer Tuffstruktur, die in den Boden eingelassen war. Das Heiligtum selbst hatte eine kreisförmige Basis, die mit einer Balustrade eingefasst war und in dessen innerem Raum zwei Statuen aufgestellt waren, die die Venus Cloacina symbolisierten.
(5) Die Rostra Diocletiani
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Am östlichen Ende der Forumsfläche befinden sich die Reste einer gegen Ende des 3. Jahrhunderts errichteten Rednertribüne. Der Bau wird auf die Regierungszeit des Kaisers Diokletian datiert. Errichtet aus Ziegelmauerwerk, war die Rostra Diocletiani etwa 12 Meter tief und 30 Meter breit, wodurch sie nahezu die gesamte Breite des Forums in diesem Bereich einnahm. Die erhaltene Südecke des Bauwerks weist eine Höhe von etwa 4 Metern auf. Ursprünglich war die Tribüne mit Marmorplatten verkleidet; Teile des Basisprofils und des Gesimses zeugen noch heute von der einstigen Pracht. Im Inneren der Tribüne fanden Archäologen die Reste von Fundamenten für fünf Säulen, die auf der Plattform aufragten. Es wird angenommen, dass diese Säulen – ähnlich wie bei den Rostra Augusti auf der Westseite des Forums – mit Statuen geschmückt waren, vermutlich Darstellungen der vier Tetrarchen und des Gottes Jupiter.
Die Rostra Diocletiani ersetzten die einige Meter östlich gelegenen Rostra Aedis Divi Iuli, die Augustus vor dem Tempel des Divus Iulius errichten ließ. Mit ihrer Errichtung wurde die lange Tradition einer dualen Anordnung von Rednertribünen auf dem Forum fortgesetzt, wobei die Rostra Diocletiani eine symbolische Ergänzung zu den Rostra Augusti darstellten. Diese Neugestaltung betonte die Macht und Einheit der tetrarchischen Herrschaft. Möglicherweise dienten die Rostra Diocletiani auch als Schauplatz für kaiserliche Ansprachen, die die Legitimität und das Prestige der Tetrarchie unterstrichen.
(6) Der Tempel des Divus Iulius
Frontalansicht des heute erhaltenen Baukörpers des Cäsartempels mit einem Schutzdach über dem Altar. Es handelt sich dabei um Teile der sogenannten Rostra aedis Divi Iuli, die als dem Tempel vorgelagerte Rednertribüne dienten. © Bild:
Wikimedia Commons
Der Tempel des Divus Iulius befindet sich an der südöstlichen Schmalseite des Forums, genau an jener Stelle, an der die Leiche des ermordeten Caesar verbrannt wurde – ein Ort von großer historischer und symbolischer Bedeutung. Er war von vergleichsweise kleinem Grundriss, da die Baufläche an der Ostseite des Forums begrenzt war. Dennoch verlieh ein zweistöckiger Podiumsunterbau dem Tempel ein imposantes Erscheinungsbild. Das Podium, das dem eigentlichen Tempel vorgelagert war, ist heute noch sichtbar und beinhaltet einen eingelassenen Altar. Dieser Bereich diente als Rednertribüne (rostra aedis Divi Iuli), die eine wichtige Funktion bei öffentlichen Anlässen erfüllte und gegenüber den älteren Rostra an der Westseite des Forums an Bedeutung gewann.
Die Tempelfront wurde von sechs eng gesetzten Säulen geschmückt, deren Anordnung die vertikale Ausrichtung des Gebäudes betonte und es trotz seiner kompakten Fläche eindrucksvoll erscheinen ließ. Die Fassade sowie der gesamte Baukörper waren mit prächtigem Marmor verkleidet, was den sakralen und repräsentativen Charakter des Tempels unterstrich. Treppen an den seitlichen Längsseiten des Podiums führten hinauf auf eine erste Plattform, die als Tribüne diente und gleichzeitig den Zugang zum eigentlichen Tempel ermöglichte. Von dieser Ebene führten zentrale Treppen weiter zum Hauptbau des Tempels, der den sakralen Mittelpunkt des gesamten Komplexes bildete. © Bild:
Wikimedia Commons
Die Überreste von Caesars Altar sind bis heute eine Pilgerstätte für Verehrer aus Italien und der ganzen Welt, die regelmäßig Blumen und andere Gegenstände niederlegen, insbesondere am 15. März, wenn besondere Gedenkfeiern anlässlich seines Todestages stattfinden.
Der Tempel des Divus Iulius, der 1872 freigelegt und in den Jahren 1888, 1898/99 sowie 1950 erneut archäologisch untersucht wurde, ist heute weitgehend zerstört. Während der Renaissance und im Barock diente dieses Areal als Steinbruch, was den Verlust vieler Bauelemente zur Folge hatte. Erhalten geblieben sind lediglich drei massive Kerne, die aus opus caementicium (antiker Beton) gefertigt wurden.
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(7) Die Säulenmonumente an der Südseite
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Der Lacus Curtius ist ein geheimnisvolles Monument auf dem Forum Romanum und tief in die Mythen und Legenden der römischen Geschichte eingebettet. Ursprünglich war er wohl ein tiefes Loch oder ein Teich, der im Laufe der Zeit zu einem kleinen Becken zusammenschrumpfte. Bei Ausgrabungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte man eine Pflasterung aus der Zeit Caesars, die als Überreste des Lacus Curtius interpretiert wird. Im Zentrum dieser Pflasterung fand sich ein runder Sockel, der einer Brunnenfassung ähnelt. Zudem wurden Einlassungen entdeckt, die vermutlich für zwei Altäre gedacht waren. Die genaue Größe und ursprüngliche Funktion des Lacus Curtius bleiben unklar, doch seine Bedeutung erstreckte sich über die republikanische und kaiserliche Zeit hinweg. Augustus ließ den Ort restaurieren, was seine anhaltende Rolle im kulturellen Gedächtnis Roms eindrucksvoll belegt.
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Die Rostra, die westlich des Forumsplatzes gelegene Rednertribüne, wurde ursprünglich von Caesar als Ersatz für die alte republikanische Rednertribüne am Comitium errichtet, die dem Umbau des Platzes weichen musste. Augustus ließ sie 29 v. Chr. erneuern und erweitern. Mit einer Länge von 23,80 Metern – genau 80 römischen Fuß – diente die Rostra als zentrale Bühne für die repräsentativen Auftritte der römischen Kaiser. Hier versammelte sich das Volk, um Ansprachen zu hören, hier empfingen die Kaiser ausländische Würdenträger, und hier wurden die verstorbenen Kaiser aufgebahrt, umgeben von feierlichen Leichenreden. Die Frontseite des Bauwerks, die dem zentralen Platz des Forums zugewandt ist, besteht aus einer geraden Mauer aus der Zeit des Augustus, während der halbkreisförmige Rückteil auf die Bauzeit Caesars zurückgeht. Große Tuffquader an der Vorderseite erstrecken sich fast bis zum Bogen des Septimius Severus und geben einen Eindruck von der einstigen Größe der Rostra. Auffällig sind die großen Löcher in der Frontmauer, die einst dazu dienten, die Rammsporne (Rostra) zu befestigen – Trophäen von Kriegsschiffen, die in der Seeschlacht von Antium 338 v. Chr. erbeutet wurden.
Die Rostra Augusti verbindet architektonisch und symbolisch die Tradition der Republik mit der neuen Ära des Kaisertums. Die ursprüngliche republikanische Rednertribüne, die sich im Comitium nahe der Curia befand, war der Ort, an dem das römische Volk zusammenkam, um Gesetze zu verabschieden und Wahlen abzuhalten. Bereits seit 338 v. Chr. schmückten Schiffsschnäbel diese Rednertribüne, was ihr den Namen "Rostra" einbrachte. Die Verlagerung der Rednertribüne an das westliche Ende des Forumsplatzes unter Caesar und Augustus markierte einen Wendepunkt, indem sie die räumliche und symbolische Bedeutung des Forums neu definierte.
(11) Der Umbilicus Urbis und das Volcanal
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Der Umbilicus Urbis, gelegentlich auch als Mundus bezeichnet, galt als symbolisches Zentrum der Stadt Rom (Omphalos), nach einem Konzept, das aus der griechischen Kultur stammt. Dieser Ort wurde als Schnittstelle zwischen der Welt der Lebenden und der Unterwelt verstanden, verbunden durch eine Spalte im Boden. Das Bauwerk ist eine runde Ziegelstruktur mit einer kleinen Tür und stammt aus Restaurierungsarbeiten der severischen Zeit (frühes 3. Jahrhundert n. Chr.), wobei ältere Materialien wiederverwendet wurden. Es unterstrich die rituelle und kosmologische Bedeutung des Platzes als Herz der Stadt und des Reiches.
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Das Volcanal ist ein Monument auf dem Forum Romanum, das teils in den Fels gehauen, teils aus Tuffblöcken errichtet wurde. Mit einer Größe von etwa 3 x 4 Metern wurde es traditionell als der heilige Ort angesehen, an dem Titus Tatius, der sagenhafte König der Sabiner, einen Altar zu Ehren des Feuergottes Vulkan errichten ließ. Dieser Altar soll seit den Ursprüngen der Stadt existiert haben. Neuere Forschungen legen jedoch nahe, dass die Überreste möglicherweise zum Altar des Saturn gehören, den antike Autoren vor dem Saturntempel am Fuße des Kapitolhügels verorten. Damit rückt die Bedeutung des Ortes als zentraler religiöser und kultureller Punkt Roms noch stärker in den Fokus.
(12) Der Septimius Severus-Bogen
Der Septimius-Severus-Bogen, der das Erscheinungsbild der Westseite des Forums Romanum bis heute prägt, steht als eindrucksvolles Symbol für die Macht und die militärischen Erfolge von Kaiser Septimius Severus und seinen Söhnen Caracalla und Geta. Errichtet im Jahr 203 n. Chr., sollte der dreitorige Triumphbogen die Siege über die Parther würdigen und die glorreichen Feldzüge des Kaisers unvergessen machen. Sein mittlerer Durchgang, durch den die Via Sacra – die zentrale Prozessionsstraße Roms – in Richtung Kapitol führt, betonte die Bedeutung des Bauwerks im öffentlichen und politischen Raum der Stadt. Eine Statue des Kaisers, die den Bogen einst bekrönte, verstärkte diese Ehrung. Seine geschickte Platzierung zwischen der Rednertribüne der Rostra Augusti und dem Comitium unterstrich zusätzlich seine politische und symbolische Bedeutung als Monument imperialer Macht und römischen Stolzes.
Mit einer Höhe von 21 Metern, einer Breite von 23 Metern und einer Tiefe von 11 Metern war der Septimius-Severus-Bogen bei seiner Errichtung der größte Ehrenbogen des Forums. Der zentrale Bogen, durch den Prozessionen und Triumphzüge führten, misst 12 Meter in der Höhe und 7 Meter in der Breite. Die beiden Seitenbögen erreichen eine Höhe von 7,8 Metern und eine Breite von 3 Metern. Das Fundament besteht aus robustem Travertin, während der Aufbau aus Ziegeln gefertigt und mit edlem pentelischem Marmor verkleidet wurde, was dem Bauwerk seine elegante Erscheinung verleiht.
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Das Miliarium Aureum (Goldener Meilenstein) war ein monumentales Symbol der römischen Macht und der zentralen Bedeutung des Forums Romanum. Es wurde im Jahr 20 v. Chr. auf Befehl des Kaisers Augustus errichtet, als dieser zum Curator Viarum, dem Verantwortlichen für die Straßen des Reiches, ernannt wurde. Das Miliarium Aureum bestand aus einer beeindruckenden Säule mit einem Durchmesser von etwa 1,20 Metern. Auf ihr waren die Namen der Hauptstädte der römischen Provinzen eingraviert, zusammen mit den Entfernungen, die in römischen Meilen von den Toren der Servianischen Stadtmauer aus berechnet wurden. Diese Inschriften waren in goldenen Buchstaben gehalten und dienten als sichtbares Zeichen der Ausdehnung und Organisation des römischen Reiches. Die Säule sollte nicht nur praktische Informationen bieten, sondern war auch ein ideelles Symbol. Sie erinnerte die Römer und Besucher des Forums an die Größe und Einheit des Reiches und unterstrich die Rolle des Forums Romanum als das Zentrum, von dem aus die wichtigsten Straßen (viae principales) des Imperiums ihren Ausgang nahmen. Von der ursprünglichen Säule sind heute nur noch wenige Fragmente erhalten, darunter Marmorreste mit einer Palmettenverzierung.
(13) Der Tempel des Saturn
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Von der einstigen Architektur des Saturntempels, der den südwestlichen Bereich des Forums Romanum dominierte und zu den ältesten Sakralbauten des Forums zählt, ist heute nur wenig erhalten. Doch das imposante Podium und die acht aufrecht stehenden Säulen des Pronaos lassen noch immer den einstigen Glanz und die Bedeutung des Bauwerks erahnen. Die heute sichtbaren Überreste stammen aus verschiedenen Bauphasen: Während die Granitsäulen und ihre weißen Marmorkapitelle auf eine Restaurierung nach dem Brand im Jahr 283 n. Chr. zurückgehen, gehören Architrav und Fries einem Bau aus dem späten 2. oder frühen 3. Jahrhundert an. Diese Teile wurden am Saturntempel wiederverwendet, wie die kunstvollen Verzierungen an den Innenseiten der Blöcke, die zum Pronaos hin ausgerichtet sind, eindrucksvoll zeigen.
Um das etwa sechs Meter hohe Niveaugefälle zwischen der West- und der Ostseite des Bauplatzes auszugleichen, errichteten die Baumeister ein mächtiges Podium. Vor dem Podium befand sich ein hohler Vorbau, der durch eine Tür zugänglich war. Im Inneren dieses Raumes befand sich vermutlich das Aerarium, das römische Staatsarchiv und Schatzhaus. Hier wurden die finanziellen Mittel des römischen Staates verwahrt, was die Rolle des Saturntempels nicht nur als religiöse, sondern auch als administrative Institution unterstreicht.
Der spätantike Saturntempel wurde in der Bauweise eines prostylen Tempels errichtet, was bedeutet, dass die Säulen in einer einzigen Reihe ausschließlich an der Vorderseite des Tempels angeordnet waren, während die anderen Seiten der Cella – der inneren Haupthalle – von Wänden umschlossen wurden. Dieser Stil verlieh dem Tempel eine klare frontale Ausrichtung und betonte die repräsentative Eingangsseite. Die Front des Tempels wurde von sechs hoch aufragenden Säulen ionischer Ordnung geprägt, deren filigrane Kapitelle und vertikale Form dem Bauwerk eine beeindruckende Eleganz und Monumentalität verliehen. Entlang der Seitenwände der Cella waren Halbsäulen angebracht, die zwar nicht tragend waren, aber die Fassadenstruktur optisch gliederten und dem Tempel zusätzliche architektonische Tiefe verliehen. © Bild:
Wikimedia Commons
Der Saturntempel auf dem Forum Romanum hatte eine lange Baugeschichte, die bis in die frühe römische Republik zurückreicht. Der ursprüngliche Tempel wurde gemäß der Überlieferung im Jahr 497 v. Chr. eingeweiht und gehörte damit zu den ältesten Sakralbauten Roms. Dieser frühe Bau, vermutlich aus Holz und Tuff errichtet, diente bereits der Verehrung des Gottes Saturn und stand symbolisch für die Gründung des römischen Staates. Im Jahr 42 v. Chr. wurde der Tempel von Lucius Munatius Plancus nach einer Zerstörung vollständig neu errichtet. Der augusteische Neubau präsentierte sich in repräsentativer Form mit einem hohen Podium, einer Treppenanlage an der Front und ionischen Säulen. Elemente aus diesem Bau, wie Säulenbasen und Teile des Gesimses, wurden später in den spätantiken Tempel integriert.
(14) Der Tempel der Concordia
Die wenigen Teile, die vom Podium des Concordiatempels noch sichtbar sind, lassen kaum erahnen, welche prächtige Erscheinung dieser Bau früher hatte. Einst dominierte er mit seiner monumentalen Fassade die westliche Seite des Forums und symbolisierte die politische Harmonie Roms. Hier wurde Concordia, die Göttin der Eintracht, verehrt – eine Gottheit, deren Kult die Einheit und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Schichten der römischen Gesellschaft betonte. Diese Eintracht galt als unverzichtbare Grundlage für das Wohlergehen und die Stabilität des römischen Staates.
Statt der typischen länglichen Cella mit Ost-West-Ausrichtung wies der Tempel eine quergelagerte Cella auf, die durch ihre Weite und Ausrichtung eine außergewöhnliche Raumwirkung erzeugte. Der Pronoas, der Vorbau des Tempels, war mit einer sechssäuligen Front versehen, die dem Bau einen imposanten und gleichsam eleganten Charakter verlieh. Die quergelagerte Cella ragte an beiden Seiten deutlich über die Fläche des Vorgängerbaus hinaus, was der Architektur eine dominierende Präsenz verlieh und sie im Forum hervorstechen ließ. Interessanterweise führten die Treppen des Tempels nicht wie sonst üblich über eine durchgehende Fronttreppe, sondern über seitliche Treppen, die den Zugang zum Tempel im unteren Bereich ermöglichten. Diese ungewöhnliche Gestaltung verstärkte den Eindruck einer ausgewogenen und harmonischen Architektur. © Bild:
Wikimedia Commons
Der Concordiatempel wurde ursprünglich 367 v. Chr. von Marcus Furius Camillus auf dem Forum Romanum errichtet, um die politische Eintracht zwischen den Plebejern und Patriziern nach den Spannungen der frühen römischen Republik zu symbolisieren. Dieser erste Tempel wurde später durch mehrere Um- und Ausbauten geprägt. 121 v. Chr. ließ Lucius Opimius den Tempel im Zuge seiner politischen Erfolge renovieren und erweitern. Unter Kaiser Tiberius, im ersten Jahrhundert n. Chr., erlebte der Concordiatempel eine bedeutende Restaurierung, die dem Bau seine endgültige monumentale Form verlieh. Der Neubau unter Tiberius sollte nicht nur die religiöse Bedeutung des Tempels unterstreichen, sondern auch die Einheit des römischen Staates unter der Herrschaft des Kaisers symbolisieren.
(15)
Der Tempel des Vespasian und des Titus
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Vom Vespasiantempel, der den vergöttlichten Kaisern Vespasian und Titus geweiht ist, sind heute nur noch drei 15 Meter hohe Säulen seiner Vorhalle erhalten, die in korinthischer Ordnung gestaltet sind. Sie ragen vor dem Sockel des antiken Tabulariums empor und zeugen von der einstigen Pracht des Baus. Die heute sichtbaren Reste mit Säulen, Kapitellen und Gebälk wurden 1811 teilweise rekonstruiert. Der Tempel befand sich in der schmalen Lücke zwischen dem Concordia-Tempel, dem Saturn-Tempel und der Porticus der Dei Consentes. Mit einer Länge von etwa 33 Metern und einer Breite von nur etwa 22 Metern wirkte er vergleichsweise kompakt, was den beengten Bauplatz widerspiegelt. Der Bau des Tempels wurde im Jahr 79 n. Chr. von Kaiser Titus begonnen, kurz nach dem Tod seines Vaters Vespasian. Ziel war es, dem vergöttlichten Vespasian ein Denkmal zu setzen. Später, unter Titus’ Bruder Domitian, wurde der Bau fertiggestellt und etwa im Jahr 87 n. Chr. auch dem inzwischen verstorbenen Titus geweiht.
Der Tempel des Vespasian und des Titus war als sogenannter hexastyler Prostylos gestaltet, was bedeutet, dass seine Front von sechs freistehenden Säulen geprägt war. Diese Säulen standen ausschließlich in der Vorhalle des Tempels, der sogenannten Pronaos. Hinter der Vorhalle schloss sich die Cella an, der Innenraum des Tempels, der dem Kult der vergöttlichten Kaiser Vespasian und Titus diente. Die Cella war von den Mauern des Gebäudes umgeben, die an den Seiten bis zur äußeren Kante des Tempels reichten. Diese Bauweise sorgte dafür, dass die Cella möglichst groß und funktional gestaltet werden konnte, obwohl der Bauplatz zwischen Concordia- und Saturntempel relativ schmal war. Eine steile Treppe führte an der Front des Tempels hinauf zur Vorhalle und vermittelte dem Gebäude eine monumental wirkende Erhabenheit. An der Rückseite schloss der Tempel direkt an das Tabularium an. © Bild:
Wikimedia Commons
(16) Die Porticus der Dei Consentes
Das Heiligtum der Dei Consentes, der „einigen Götter“, liegt oberhalb des Saturntempels auf dem Forum Romanum. Die Ursprünge dieses Kultes reichen vermutlich bis in die mittlere römische Republik zurück. Der Götterkreis der Dei Consentes umfasste zwölf Gottheiten, gleichmäßig aufgeteilt in sechs Götter und sechs Göttinnen: Iuppiter, Apollo, Mars, Mercurius, Neptunus, Vulcanus sowie Iuno, Minerva, Ceres, Diana, Venus und Vesta. Nach griechischem Vorbild sollen ihre vergoldeten Statuen in der Anlage aufgestellt gewesen sein. Diese Statuen spielten auch bei den Lectisternien, den Kultfeierlichkeiten zu Ehren der Dei Consentes, eine zentrale Rolle. Während dieser Feste wurden die Statuen symbolisch bewirtet, indem man ihnen bei öffentlichen Banketten Speisen darbrachte.
Eine grundlegende Neugestaltung des Heiligtums erfolgte vermutlich im späten 1. Jahrhundert n. Chr., wohl im Zusammenhang mit dem Bau des Vespasiantempels. Im Zuge dieser Arbeiten wurde das Niveau der Anlage abgesenkt, um die räumliche Integration ins Forum zu verbessern. Außerdem entstanden sechs Kammern, die sich zum neu gestalteten Platz hin öffneten. Dieser Platz wurde gepflastert und mit einer prächtigen Portikus eingefasst, die das Heiligtum optisch gliederte und einen repräsentativen Charakter verlieh. Die letzte bekannte Renovierung des Heiligtums erfolgte im Jahr 367 n. Chr. durch den Stadtpräfekten Vettius Praetextus. Diese Instandsetzung macht das Heiligtum der Dei Consentes zu einem der letzten heidnischen Kultorte, die auf dem Forum Romanum aktiv genutzt wurden, bevor die heidnischen Kulte durch das Christentum verdrängt wurden.
Das Tabularium, das Staatsarchiv des antiken Roms, spielte eine zentrale Rolle im politischen und administrativen Leben der römischen Republik. Es wurde zwischen 83 und 80 v. Chr. auf Anweisung des Diktators Sulla unter der Leitung des Konsuls Quintus Lutatius Catulus errichtet. Neben der Funktion als Archiv diente es möglicherweise auch als Verwaltungsgebäude, in dem wichtige Beamte tätig waren. Hier wurden die offiziellen Dokumente des römischen Staates, darunter Gesetzestexte, Senatsbeschlüsse und Verträge, sicher aufbewahrt. Das Bauwerk befindet sich am Fuß des Kapitols und bildet die nordwestliche Begrenzung des Forum Romanum.
Ursprünglich dürfte das Gebäude aus mindestens zwei sichtbaren Stockwerken – einem unteren Stockwerk mit massiven Grundmauern und einem oberen Stockwerk mit der charakteristischen Arkadenreihe, die nach außen sichtbar war, bestanden haben. Das Untergeschoss bestand aus einer soliden Basis aus Tuffstein und war fast vollständig geschlossen. Dieses Stockwerk enthielt möglicherweise Lagerräume oder weniger repräsentative Funktionen. Das Obergeschoss war durch eine Reihe von Arkaden im dorischen Stil geprägt. Ob das Tabularium ein Flachdach oder ein weiteres, möglicherweise überdachtes Geschoss hatte, ist nicht abschließend geklärt. Einige Hypothesen gehen davon aus, dass das Dach für zeremonielle oder praktische Zwecke genutzt wurde.
Der Unterbau des Tabulariums, der insgesamt ca. 74 Meter lang ist, ist auch heute noch gut erhalten. Ebenso sind Teile des ersten Stockwerks aus der Zeit seiner Errichtung im Jahr 78 v. Chr. erhalten geblieben. Diese Strukturen belegen die ursprüngliche Funktion des Tabulariums als staatliches Archiv des antiken Rom. Von den oberen antiken Geschossen ist hingegen kaum noch etwas erhalten. Sie wurden entweder zerstört oder im Laufe der Zeit in die Umbauten des darauf errichteten Senatorenpalastes integriert. Während der Bauarbeiten auf dem Kapitolsplatz in den 1930er-Jahren wurden bedeutende Überreste des ehemaligen Tabulariums freigelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute können diese im Rahmen eines Besuchs der Kapitolinischen Museen besichtigt werden. Besonders die gut erhaltenen antiken Baustrukturen sowie der beeindruckende Blick auf das Forum Romanum machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis. © Bild:
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Die Basilica Iulia wurde in der späten Römischen Republik unter Julius Caesar begonnen und später unter Augustus vollendet. Sie entstand an der Südseite des Forum Romanum als Nachfolgebau der Basilica Sempronia, die Tiberius Sempronius Gracchus 169 v. Chr. errichten ließ. Mit ihren beeindruckenden Dimensionen und ihrer aufwendigen Gestaltung diente die Basilica Iulia repräsentativen und praktischen Zwecken. So war sie unter anderem auch Sitz eines Gerichts, in dem bis zu vier Verhandlungen gleichzeitig stattfinden konnten. Außerdem beherbergte die Basilica Iulia auch Tabernae und bot Platz für Schreibstuben und Banken.
Die Basilica Iulia war mit ihren beeindruckenden Abmessungen von etwa 107 Metern Länge und 51 Metern Breite eine der größten Basiliken am Forum Romanum. Das Erdgeschoss der Basilika war in fünf Schiffe gegliedert, die parallel in Ost-West-Richtung verliefen. Das zentrale Mittelschiff, mit einer Länge von ca. 75 Metern und einer Breite von 16 Metern, bildete den Hauptraum der Basilika. Es war von einer hohen, dreistöckigen Halle überdacht. Die angrenzenden nördlichen und südlichen Seitenschiffe waren durch marmorverkleidete Säulenreihen vom Mittelschiff getrennt. Diese Säulen trugen Betonarkaden, die wiederum die oberen Stockwerke stützten. Die obere Ebene diente als öffentliche Galerie und bot Platz für Versammlungen und andere gesellschaftliche Aktivitäten. Der Boden des Mittelschiffs war mit farbenprächtigen Marmorplatten ausgelegt, die einen eindrucksvollen Kontrast zum schlichten weißen Marmorbelag der Seitenschiffe bildeten. Die Fassade der Basilika erstreckte sich über zwei Geschosse und war mit Arkaden versehen. © Bild:
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(19) Der Tempel des Castor und des Pollux
Der Dioskurentempel, auch bekannt als Aedes Castoris, gehört zu den ältesten und bedeutendsten Kultbauten des römischen Forums. Geweiht den Zwillingsbrüdern Castor und Pollux, den Söhnen des Gottes Zeus (Jupiter) und der Leda, wurde der Tempel der antiken Überlieferung zufolge erstmals im Jahr 499 oder 496 v. Chr. gelobt und 484 v. Chr. eingeweiht. Anlass für seinen Bau war der Dank für den Sieg in der Schlacht am Regillus-See im Jahr 495 v. Chr., in der Castor und Pollux den Römern gemäß der Legende als göttliche Helfer erschienen sein sollen.
Während seiner langen Geschichte, die vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. reicht, erlebte der Dioskurentempel zahlreiche Umbauten und funktionale Erweiterungen. In der republikanischen und kaiserzeitlichen Epoche diente er nicht nur religiösen Zwecken, sondern wurde auch für politische und juristische Veranstaltungen genutzt. Eine bedeutende Rolle spielte dabei die Rednertribüne vor dem Tempel, die als zentraler Ort für Gesetzgebungs- und Gerichtsversammlungen diente. Nach der Ermordung Julius Caesars im Jahr 44 v. Chr. hielt Marcus Antonius hier eine berühmte Rede an das Volk, die wesentlich zur Mobilisierung der öffentlichen Meinung beitrug. Auch Octavian, der spätere Augustus, nutzte den Tempel in den darauffolgenden Monaten während seines Machtkampfes gegen Marcus Antonius gezielt als Ort der politischen Agitation.
Seine heute sichtbare Form geht auf einen Neubau zurück, der unter Kaiser Augustus initiiert wurde. Dieser Bau wurde im Jahr 6 n. Chr. von Tiberius zu Ehren seines verstorbenen Bruders Drusus neu geweiht und im Zuge der Umgestaltung des Forums in die monumentale Architektur der Kaiserzeit integriert.
Von dem einst so prachtvollen Tempel sind heute nur noch drei korinthische Säulen sowie Teile des Podiums erhalten.
Die Iuturna-Quelle entsprang am Fuße des Palatin und war nach der latinischen Quellnymphe Iuturna benannt, die in der römischen Mythologie als Göttin heilbringender Gewässer verehrt wurde. Kranke und Alte pilgerten zur Quelle, um der Nymphe durch Opfergaben für die Heilung von Krankheiten zu danken oder sie um Hilfe zu bitten. Auch die Vestalinnen griffen auf das Wasser der Iuturna-Quelle für ihre religiösen Zeremonien zurück, insbesondere in Zeiten, in denen andere Wasserquellen in Rom versiegten. Die Quelle war eng mit dem Kult der Dioskuren Castor und Pollux verbunden. Der Sage nach tränkten die göttlichen Zwillinge hier ihre Pferde, als sie nach der Schlacht am Regillus-See (495 v. Chr.) nach Rom zurückkehrten, um den Römern den Sieg über die Etrusker zu verkünden. Aufgrund dieser Legende bildete die Iuturna-Quelle eine Einheit mit dem nahegelegenen Dioskuren-Tempel (Aedes Castoris). Bereits in republikanischer Zeit wurde die Quelle in ein fast quadratisches Marmorbecken gefasst. Neben der Quelle standen zwei Statuen der Dioskuren, die die mythische Szene ihres Erscheinens und ihre Verbindung zur Quelle darstellten. Der gesamte Komplex rund um die Quelle wurde im Laufe der Zeit mehrfach restauriert und erweitert.
Hinter der Quelle befand sich die Ädikula der Iuturna, eine kleine Kapelle, die der Quellnymphe gewidmet war. In diesem Bereich wurde auch eine Statue des Heilgottes Äskulap gefunden, was die Bedeutung der Quelle als Ort mit heilenden Kräften zusätzlich unterstreicht.
(21) Der Tempel der Vesta
Der Tempel der Vesta ist als säulenumstellter Rundbau (Tholos) gestaltet und orientiert sich an einem griechischen Architekturtypus. Diese Übernahme griechisch-hellenistischer Architekturformen setzte vermutlich im späten 3. oder 2. Jahrhundert v. Chr. ein, als viele Bauwerke auf dem Forum Romanum stilistisch angepasst wurden. Münzdarstellungen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. belegen, dass der Tempel bereits zu dieser Zeit in der charakteristischen Form eines Rundtempels mit umlaufenden Säulen dargestellt wurde. Trotz mehrfacher Umbauten im Verlauf seiner Geschichte blieb das Grundkonzept dieses architektonischen Designs erhalten. Heute sind vom Tempel der Vesta vor allem die wenigen rekonstruierten Säulen mit dem dazugehörigen Sektor der Innenwand und des Gebälks sowie Teile des Podiums zu sehen. Diese wenigen Überreste lassen dennoch die ursprüngliche Gestalt und Bedeutung des Bauwerks erahnen, das einst als zentraler Ort des Vestakults diente.
Die heutige Gestalt des Tempels der Vesta basiert auf einem Wiederaufbau, der im Jahr 191 n. Chr. unter der Leitung von Iulia Domna, der Frau des Kaisers Septimius Severus, durchgeführt wurde. Bei dieser Rekonstruktion orientierte man sich an der Form, die der Tempel nach dem großen Brand Roms im Jahr 64 n. Chr. während der Herrschaft Neros erhalten hatte. Der Tempel stand auf einem kreisförmigen Fundament und verfügte über ein Podium mit einem Durchmesser von etwa 15 Metern. Dieses Podium bestand aus Gussbeton, der mit Marmor verkleidet war, was die Konstruktion sowohl robust als auch ästhetisch anspruchsvoll machte. Um die Außenseite des Tempels waren zwanzig geriffelte Säulen angeordnet, die mit korinthischen Kapitellen verziert waren. Diese Säulen trugen den Architrav, der als oberer Abschluss des Bauwerks diente. Der Tempel war über breite Stufen zugänglich, die auf die erhöhte Plattform führten. Das Dach des Rundbaus war in der Mitte offen gestaltet, um den Rauch des Heiligen Feuers entweichen zu lassen. Dieses Feuer, das stets brannte, symbolisierte den ewigen Bestand Roms und war ein zentrales Element des Vestakults. © Bild:
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Zwischen dem Caesar- und dem Dioskurentempel befand sich der sogenannte Partherbogen, ein dreitoriger Ehrenbogen, der 19 v. Chr. auf Veranlassung des Senats zu Ehren des Augustus errichtet wurde. Anlass für seine Errichtung war die Rückgabe der Feldzeichen an die Parther, die 53 v. Chr. in der Schlacht bei Carrhae unter Crassus verloren gegangen waren. Augustus war es im Jahr 20 v. Chr. gelungen, den Partherkönig Phraates IV. ohne militärische Gewalt zur Rückgabe der symbolträchtigen Feldzeichen zu bewegen. Cassius Dio berichtet, dass der Senat Augustus aus diesem Anlass mit einem „trophäengeschmückten Bogen“ ehrte. Heute sind die Reste des Partherbogens kaum noch zu erkennen, doch archäologische Untersuchungen haben die Fundamentreste zwischen Caesartempel und Dioskurentempel als den dreitorigen Partherbogen identifiziert. Trotz seines unscheinbaren Zustandes ist relativ viel über die Lage, die Gestaltung und die politische Aussage dieses bedeutenden Monuments bekannt.
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Die Regia, ein traditionsreiches Bauwerk am östlichen Rand des Forum Romanum, zählte zu den bedeutendsten religiösen Zentren des antiken Rom. Ursprünglich als Residenz der römischen Könige genutzt, wandelte sich ihre Funktion nach der Abschaffung der Monarchie. Mit der Einführung der Republik wurde die Regia zum Amtssitz des rex sacrorum, der die kultischen Aufgaben der Könige übernahm, und später des Pontifex Maximus, des obersten Priesters Roms. Zudem diente sie als Versammlungsort des Kollegiums der Pontifices, der wichtigsten Priestergruppe der Stadt. In ihrer ursprünglichen Form war die Regia wahrscheinlich ein rechteckiges oder unregelmäßiges Gebäude, das jedoch mehrfach durch Brände zerstört und wieder aufgebaut wurde. Die heutige Rekonstruktion beruht auf den Fundamentresten, die aus einer Restaurierung im Jahr 36 v. Chr. stammen. Damals wurde das Bauwerk als ein fünfseitiges Gebäude neu errichtet. Diese Rekonstruktion verdeutlicht die Wertschätzung der Römer für den symbolischen und kultischen Charakter der Regia, deren traditionelles Erscheinungsbild über die Jahrhunderte hinweg weitgehend erhalten blieb.
(23) Der Tempel des Antoninus und der Faustina
Am nördlichen Rand des Forum Romanum, unmittelbar östlich der Basilica Aemilia, erhebt sich der Tempel des Antoninus Pius und der Faustina. Durch seine Umgestaltung zur Kirche San Lorenzo in Miranda zählt er zu den am besten erhaltenen Tempelbauten der römischen Antike. Kaiser Antoninus Pius ließ das Monument im Jahr 141 n. Chr. errichten, um seine verstorbene und vergöttlichte Gattin Faustina zu ehren. Nach seinem eigenen Tod im Jahr 161 fügte sein Nachfolger Marcus Aurelius auch ihm die Widmung hinzu.
Das Bauwerk steht auf einem 46 x 21 Meter großen Podium, dessen beeindruckender Eingangsbereich mit 17 Meter hohen korinthischen Säulen bis heute vollständig erhalten ist. Ursprünglich krönte ein dreieckiger Giebel den Säulenaufbau, der jedoch im Zuge der mittelalterlichen Umgestaltung des Tempels zur Kirche entfernt wurde. Auch die Wände der Cella, also des inneren Tempelraums, sind größtenteils erhalten, obwohl ihre einst prachtvolle Marmorverkleidung im Mittelalter abgetragen und anderweitig verwendet wurde.
Der Tempel des Antoninus Pius und der Faustina erhob sich auf einem rechteckigen Podium mit einer breiten Freitreppe, die zum Pronaos mit seinen sechs monumentalen, 17 Meter hohen korinthischen Säulen führte. Diese trugen eine kunstvoll verzierte Architrave und ein Tympanon, das vermutlich mit Skulpturen oder Reliefs geschmückt war. Hinter dem Säulenportikus lag die mit poliertem Marmor verkleidete Cella, deren Inneres mit Marmordekorationen, Statuen und Reliefs ausgestattet war. In der Cella standen Statuen der vergöttlichten Faustina und später auch des Antoninus Pius. Auf dem Podium vor der Cella befand sich eine sitzende Statue der Faustina, die reich detailiert gearbeitet war. © Bild:
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(24) Das Haus der Vestalinnen
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Das Haus der Vestalinnen war durch einen Eingang an der Ostseite des Tempels der Vesta zugänglich. Rechts vom Eingang befand sich eine Ädikula, die ursprünglich von zwei ionischen Säulen getragen wurde. Von diesen Säulen wurde jedoch nur eine originalgetreu rekonstruiert, während die andere durch eine Backsteinsäule ersetzt wurde.
An der Ostseite des Hofes befindet sich ein großer, ehemals gewölbter Raum, der fälschlicherweise als Tablinum (Empfangsraum einer römischen Domus) bezeichnet wird. Dieser Raum wird auf jeder Seite von drei kleinen quadratischen Räumen flankiert, insgesamt also sechs, was der historischen Anzahl der Vestalinnen entspricht. Die Archäologen schließen jedoch aufgrund der geringen Größe dieser Räume aus, dass sie als Wohnräume für die Priesterinnen dienten. Stattdessen wird vermutet, dass diese Räume zur Aufbewahrung persönlicher Gegenstände dienten.
(25) Der Tempel des Romulus
Der Tempel des Romulus befindet sich im Bereich der Velia, zwischen dem Tempel des Antoninus Pius und der Faustina sowie der Maxentiusbasilika. Der Ziegelrundbau mit Kuppel wurde vermutlich im 6. Jahrhundert n. Chr. in die Kirche SS. Cosma e Damiano integriert, wodurch er gut erhalten blieb. Der Tempel ist durch eine antike Bronzetür aus dem 3. oder 4. Jahrhundert n. Chr. verschlossen. Die Herkunft und der ursprüngliche Zweck des Tempels sind unter Archäologen umstritten. Es gibt mehrere Theorien, darunter die Vermutung, dass der Tempel Jupiter Stator oder den Penaten gewidmet war, oder dass er für den verstorbenen Sohn des Kaisers Maxentius, Valerius Romulus, errichtet wurde. Die genaue Widmung bleibt jedoch unklar.
(26) Die Horrea Vespasiani
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Die Horrea Vespasiani lagen gegenüber der Basilica des Maxentius, beginnend hinter dem Bacchus-Heiligtum und sich bis zum Titusbogen erstreckend. Nach dem verheerenden Brand von 64 n. Chr., der das zuvor von Wohnhäusern geprägte Gebiet zerstörte, verwandelte Kaiser Vespasian es in ein kommerzielles Zentrum. Er ließ ein großes Gebäude errichten, das vermutlich als Lagerhaus für kaiserliche Waren diente. Später nahm Kaiser Domitian Änderungen an Vespasians Bauwerk vor und verwandelte die Horrea Vespasiani in ein Handelszentrum, das vor allem dem Verkauf von Nahrungsmitteln diente. Der Komplex bestand aus zahlreichen Geschäften, die sich auf zwei Ebenen um zwei identische Höfe gruppierten. Zusätzlich befanden sich weitere Läden entlang der äußeren Portiken des Gebäudes.
Der sogenannte Carcer liegt im östlichen Bereich des Forum Romanum, neben dem Tempel des Antoninus und der Faustina. Der rechteckige Bau aus römischem opus caementicium ist schlicht gestaltet und zeigt Spuren späterer Umbauten. Der Name "Carcer" beruht auf der überholten Annahme, es habe sich um ein Gefängnis gehandelt, wofür es keine Beweise gibt. Wahrscheinlicher ist eine Nutzung als Lagerraum, Werkstätte oder Wachhaus. Auch eine administrative Funktion, etwa als Archiv oder Depot, wird diskutiert.
(27) Die Basilica des Maxentius
Die Basilica des Maxentius, auch bekannt als Basilica Nova, gehört zu den eindrucksvollsten Bauwerken des antiken Roms. Der Bau begann im Jahr 308 n. Chr. unter Kaiser Maxentius und wurde nach dessen Niederlage durch Kaiser Konstantin im Jahr 312 n. Chr. vollendet. Mit ihrer monumentalen Größe war sie das größte Gebäude auf dem Forum Romanum und diente als Gerichts- und Verwaltungsgebäude sowie als Ort kaiserlicher Repräsentation.
Das Bauwerk erstreckte sich über eine Fläche von 70 × 100 Metern und bestand aus einem Mittelschiff, das 25 Meter breit, 80 Meter lang und etwa 35 Meter hoch war. Das Mittelschiff wurde von drei Kreuzgewölben überspannt, die von massiven Pfeilern getragen wurden. Am westlichen Ende des Mittelschiffs befand sich eine Apsis, in der eine kolossale Statue Konstantins stand. Fragmente dieser Statue, darunter Kopf, Hand und Arm, sind heute im Palazzo dei Conservatori der Musei Capitolini zu sehen. Flankiert wurde das Mittelschiff von zwei Seitenschiffen, die von je drei halbrunden Tonnengewölben überspannt wurden, die die seitlichen Kräfte der Kreuzgewölbe des Mittelschiffs aufnahmen. Erhalten geblieben ist lediglich ein Seitenschiff.
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Die kassettierte Gestaltung der Tonnengewölbe in den Seitenschiffen der Basilica des Maxentius ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Verbindung von dekorativer und funktionaler Architektur in der römischen Baukunst. Kassettendecken, charakterisiert durch quadratische oder rechteckige Vertiefungen in der Oberfläche der Gewölbe, erfüllten dabei gleich mehrere Zwecke. Zum einen boten sie funktionale Vorteile: Die Kassetten reduzierten das Gewicht der Tonnengewölbe erheblich, wodurch die Belastung auf die tragenden Pfeiler und Wände verringert wurde. Gleichzeitig unterstützten sie eine bessere Lastverteilung, was die Stabilität der gesamten Konstruktion erhöhte. Zum anderen trugen die Kassetten auch zur ästhetischen Gestaltung bei. Die regelmäßigen geometrischen Muster verliehen den Gewölben Tiefe und Dynamik und schufen eine optisch ansprechende Struktur. Zudem reflektierten die Kassetten das Licht, wodurch die Gewölbedecke trotz ihrer massiven Bauweise leichter und eleganter wirkte.
Die Basilica war reich mit Marmorverkleidungen, Fresken und Statuen dekoriert, die die Macht und den Anspruch der römischen Kaiser symbolisierten. Ihre monumentale Architektur und innovative Konstruktion, insbesondere die gewaltigen Gewölbe, beeinflussten spätere Bauwerke maßgeblich. Dies gilt vor allem für die Entwicklung der christlichen Basiliken im Mittelalter, die sich an ihrer Größe und Bauweise orientierten.
Die Neronischen Fundamente
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Wenn man vom Forum Romanum zum Titusbogen geht, stößt man auf die Fundamente, die mit Kaiser Nero und den Bauaktivitäten in seiner Zeit in Verbindung stehen. Diese „Neronischen Fundamente“ umfassen vor allem massive Mauern und Fundamente, die teilweise unter der Via Sacra oder in deren Nähe entdeckt wurden. Die Betonfundamente, die sich vom Forum in Richtung des Palatins entlang des Titusbogens erstrecken, gehören wahrscheinlich zum gewaltigen Portikus, den Nero als Vestibül seines Domus Aurea errichten ließ. Dieser erstreckte sich über eine Länge von etwa 300 Metern vom Forum bis zum Bereich des Tempels der Venus und Roma. Dieser monumentale Portikus, in dem sich auch die 35 Meter hohe Kolossalstatue des Kaisers befand, war ein zentrales Element des architektonischen Programms von Nero und bildete einen prächtigen Übergang zwischen dem Forum und seinem Palast.
Der Titusbogen wurde von Kaiser Domitian, dem jüngeren Bruder und Nachfolger von Titus, nach dessen Tod errichtet. Das Bauwerk diente dazu, den größten Triumph des verstorbenen Kaisers zu würdigen: die Niederschlagung des jüdischen Aufstands und die Eroberung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. Als Teil einer Reihe repräsentativer Bauprojekte, die den Ruhm des Kaiserhauses und dessen militärische Errungenschaften verherrlichen sollten, war der Bogen zugleich ein Symbol für die Vergöttlichung von Titus. Besonders hervorgehoben wurde Titus’ zentrale Rolle bei der Eroberung Jerusalems, die er als militärischer Oberbefehlshaber unter der Leitung seines Vaters, Kaiser Vespasian, anführte. In diesem Feldzug ließ Titus den jüdischen Tempel zerstören und brachte wertvolle Schätze wie die berühmte Menora nach Rom. Der Triumphbogen feiert damit nicht nur einen militärischen Erfolg, sondern betont auch den kulturellen und religiösen Sieg des römischen Imperiums über das jüdische Reich.
Mit einer Höhe von etwa 14 Metern, einer Breite von 13 Metern und einer Tiefe von 5 Metern erhebt sich der Bogen imposant über seine Umgebung. Der Aufbau ist schlicht und dennoch kraftvoll: Ein einzelner, hoher Bogen wird von zwei massiven Pfeilern getragen, die die Stabilität und Monumentalität des Bauwerks betonen.
Die berühmten Reliefs des Titusbogens befinden sich an den Innenseiten des Bogendurchgangs. Auf der rechten Seite (vom Forum aus betrachtet) zeigt ein Relief den Abtransport des Tempelschatzes aus Jerusalem. Zu den dargestellten Beutestücken gehören die berühmte Menora, silberne Trompeten und andere sakrale Objekte. Auf der linken Seite ist die Triumphfahrt des Titus dargestellt. In dieser Szene wird Titus auf einem von Pferden gezogenen Triumphwagen gezeigt. Über seinem Haupt hält nicht ein Sklave, sondern die Siegesgöttin Victoria einen Siegeskranz, ein Ausdruck seiner Erhebung und göttlichen Legitimation. Diese Darstellung betont Titus’ Rolle als Triumphator und unterstreicht seinen göttlichen wie militärischen Ruhm, während sie zugleich die zentrale Botschaft des Bogens – die Glorifizierung des Kaisers und des römischen Reiches – kunstvoll inszeniert.
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Die Kassettendecke des Gewölbes besteht aus regelmäßig angeordneten, vertieften Feldern, den sogenannten Kassetten, die der Konstruktion nicht nur eine besondere ästhetische Tiefe verleihen, sondern auch architektonische Eleganz und Leichtigkeit. Im Zentrum des Gewölbes sind neun Kassettenfelder ausgespart, in denen sich eine kunstvoll gearbeitete Darstellung befindet: Kaiser Titus wird auf einem Adler, dem Symbol des Jupiter, in den Himmel getragen. Dieses zentrale Bild symbolisiert die Apotheose (Vergöttlichung) des Kaisers und verkörpert die römische Vorstellung von göttlicher Legitimation und der Erhebung eines Herrschers in den göttlichen Rang.
(29) Der Tempel der Venus und der Roma
Der Tempel der Venus und der Roma war einer der größten und beeindruckendsten Tempel im antiken Rom. Er wurde auf der Ostseite des Forum Romanum, in unmittelbarer Nähe zum Kolosseum, errichtet. Mit seiner monumentalen Architektur und seiner symbolischen Bedeutung stellte er einen Höhepunkt der römischen Baukunst dar. Der Bau des Tempels begann unter Kaiser Hadrian im Jahr 121 n. Chr. und wurde vermutlich um 135 n. Chr. fertiggestellt. Hadrian selbst soll an der Planung beteiligt gewesen sein. Der Tempel war den beiden Göttinnen Venus Felix, der Göttin der Liebe und des Glücks, sowie Roma Aeterna, der personifizierten Göttin der ewigen Stadt Rom, gewidmet. Diese Widmung war eine bewusste Verbindung zwischen der kosmischen Liebe und dem Mythos der ewigen Stadt, die das Zentrum der Welt symbolisierte.
Der Tempel war außergewöhnlich groß und maß etwa 145 Meter in der Länge und 100 Meter in der Breite. Er bestand aus zwei Cellae (Kultkammern), die Rücken an Rücken angeordnet waren: eine für Venus und eine für Roma. Die Cellae waren von einer doppelten Reihe korinthischer Säulen umgeben, was dem Tempel eine erhabene und majestätische Erscheinung verlieh. Die gesamte Anlage war auf einem hohen Podium errichtet, das einen prächtigen Blick über die umliegenden Gebäude und Plätze ermöglichte.
Nach einem verheerenden Brand gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. ließ Kaiser Maxentius den Tempel der Venus und der Roma um 307 n. Chr. mit einem modifizierten Grundriss wiedererrichten. Dabei nahm er bedeutende architektonische Veränderungen vor, die den Tempel deutlich von seiner ursprünglichen Gestalt unter Kaiser Hadrian unterschieden. Eine der zentralen Neuerungen war die Erweiterung der Cellae (Kultkammern) durch den Einbau von Apsiden, die den Räumen eine größere Tiefe verliehen und die religiöse Bedeutung der Statuen der Göttinnen Venus und Roma betonten. Maxentius nutzte die Wiederherstellung des Tempels, um sich als legitimer Herrscher und Beschützer der römischen Traditionen zu inszenieren. Die Rekonstruktion verband die glorreiche Vergangenheit Roms mit seinem eigenen Herrschaftsanspruch und symbolisierte die göttliche Ordnung und den Schutz des Reiches.