Zwischen dem 3. und der ersten Hälfte des 1. Jhs. v. Chr., dem Zeitraum nach der Eroberung durch die Römer, muss es aber hier ein florierendes städtisches Leben gegeben haben, wie die von Isidoro Falchi zwischen 1893 und 1886 durchgeführten Ausgrabungen zeigen. Hauptsächlich besteht dieser als „Hellenistisches Viertel“ bezeichneter Teil des antiken Vatluna aus einem Wohnviertel mit einer gepflasterten Straße, der sog. Via Decumana, die auf einer Seite von einer Zeile sog. Atrium-Häuser und von Lagerhäusern gesäumt wird. An der gegenüberliegenden Seite der Via Decumana liegt ein weites Gelände, das von Becken, Brunnen und überdeckten Leitungen für die Wasserversorgung dieses Stadtgebietes eingenommen wird. Über die gepflasterte Straße (Via Ripidia), die seitlich den Hügel hinaufführt, gelangt man zu einem aristokratischen Haus aus dieser Zeit, das sog. „Domus die Medea“, ein Haus mit einem zentralen Innenhof, der mit Terrakottasteinen bedeckt war, die im Museum Isidoro Falchi zu besichtigen sind. Weiter hinten befindet sich das „Domus dei Dolia“, das von einem Leben im Wohlstand erzählt. Es besteht aus Räumen mit luxuriösen Fußböden (heute der Erhaltung wegen verdeckt), Wänden mit farbenfrohen leuchtenden Fresken in römischer Tradition. Der Name des Anwesens geht auf die mit zahlreichen Krügen (Dolia) gefüllten Lagerräume zurück, die zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln und Öl dienten.