Ein römisches Landgut (villa rustica) war Mittelpunkt eines landwirtschaftlichen Betriebs und bestand aus einem Hauptgebäude und mehreren Wirtschafts- und Nebengebäuden. Noch heute ist das „Yacimiento Arqueológico Villa Romana de Fuente Álamo“ von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben.
Phase I (1. bis 3. Jh. n. Chr.): Die Badeanlage
Dort, wo sich später die Villa erheben sollte, befand sich zwischen dem 1. und dem 3. Jh. n. Chr. auf beiden Seiten eines Baches, der heute ausgetrocknet ist, eine weitläufige Thermenanlage, zu der auch Gärten und ein Nymphäum gehörten. Auf der einen Seite des Baches errichteten die Römer ein Kaltbad und ein Schwimmbad, auf der anderen Seite die Warm- und Schwitzbäder samt dazugehöriger Warmwasserbecken. Im östlichen Bereich des rechten Ufers ist auch ein 18 x 6,5 m großes und 1,5 m tiefes Schwimmbecken dokumentiert.
Im 3. Jh. n. Chr. wurde die Anlage dann aus unbekannten Gründen für einen Zeitraum von 50 bis 70 Jahren verlassen.
Phase II (4. bis 6. Jh. n. Chr.): Die Villa
Im 4. Jh. n. Chr. wurde an dieser Stelle eine große Villa errichtet, zu der neben den großzügigen Wohnräumen für die Familie des Hausherren (dominus) auch ein großes Lagerhaus, an das kleinere angeschlossen waren, auch weitere Lagerhäuser gehörten, die ausschließlich der Lagerung von Getreide dienten.
Der Wohntrakt (pars urbana)
Die Villa wurde auf den Strukturen der Vorgängerbauten so platziert, dass auch allfällige Überschwemmungen des Baches keinen Schaden anrichten konnten. Die Abschlussmauern des Gebäudes sind doppelt so stark wie die Mauern der übrigen Gebäude. Zusätzlich errichtete man flussaufwärts einen Damm, der einen kontinuierlichen Wasserfluss das ganze Jahr über gewährleisten sollte. Zu den auf dem gegenüberliegenden Ufer befindlichen Räumen gelangte man über einen fast 30 Meter langen Korridor.
In diesem Zimmer dürfte der Hausherr seine Korrespondenz erledigt, das Familienarchiv studiert oder auf Pergament oder Papyrusrollen geschriebene Texte gelesen haben. Die halbkreisförmigen und rechteckigen Nischen entlang der Wände enthielten Statuen und dienten der Aufbewahrung der Schriftrollen. Dies ist der einzige Raum dieser Art, der sich in Spanien erhalten hat.
Im Oecus wurden Gäste empfangen oder Bankette veranstaltet.
Die Villa Fuente Álamo ist für seine Fülle an Mosaiken bekannt.
Eine Treppe führt zu unterirdisch gelegenen Räumen, die wohl während der heißen Sommermonate als Schlafzimmer gedient haben.
Die Überreste der Latrine
Die Fundamente der Wirtschaftsgebäude
Beim Bau des Besucherzentrums im Jahr 2008 wurden zahlreiche Gräber entdeckt, in denen die Toten nach heidnischer, christlicher und auch islamischer Tradition bestattet wurden.
Suchbegriff bei Google Maps: