Das Kuppelgrab besteht aus einem gemauerten, ca. 18 m langen Zugang (Dromos), einem imposanten Eingangsbereich (Stomion) und der inzwischen eingestürzten Kragkuppel.
Die Kuppel hat einen Durchmesser von etwa 7 m. Die ursprüngliche Höhe dürfte ebenfalls ca. 7 m betragen haben.
Aus dem erfreulicherweise noch nicht geplünderten Grab konnten zahlreiche goldene, silberne und bronzene Gefäße, Schmuck und Siegelsteine geborgen werden.
Goldener Becher aus dem Tholosgrab: © Bild: Wikimedia Commons
Auch die Kammergräber verfügen über einen Dromos, der zu einem Eingangsbereich (Stomion) führt. Dieser öffnet sich zu einer mehr oder weniger rechteckigen Grabkammer. Einige Kammergräber verfügen auch über eine Seitenkammer, die sich an die Hauptkammer anschließt.
Auch das Kammergrab Nr. 8 hat neben einer aus dem Fels gehauenen Hauptkammer eine Nebenkammer. In dem Grab fand man vier Schädeln und reiche Grabbeigaben, wie ein bronzener Schulterschutz einer Rüstung, Messer, Pfeilspitzen und Elfenbeinschnitzereien.
Das Kammergrab 10, das auch aus einem langen Dromos und einer rechteckigen Grabkammer bestand, ist mittlerweile eingestürzt. In dem Grab, das zu den ältesten des Friedhofes von Dendra gehört, fand man in zwei Grabschächten überaus wertvolle Grabbeigaben, die sich im Archäologischen Museum in Athen befinden.
Funde aus dem Tholosgrab und Grab Nr. 10: Archäologisches Nationalmuseum in Athen: © Bild: Wikimedia Commons
In einem Grab waren Pferde beigesetzt. Die Todesursache der Tiere konnte nicht geklärt werden. Man geht aber davon aus, dass sie im Rahmen einer Zeremonie geopfert wurden.
Der wohl bedeutendste Fund, den die Archäologen in der Nekropole von Dendra bergen konnten, ist aber zweifellos jene mykenische Rüstung, die sich heute im Archäologischen Museum befindet. Das unter dem Namen „Dendra-Rüstung“ bekannt gewordene Schutzkleid aus Bronzepanzern wurde im kleinsten Grab des Friedhofes, das noch dazu kurz vor der systematischen Erforschung ausgeraubt worden war, gefunden. Die Rüstung besteht aus einem Brustpanzer, einem Rückenpanzer, Panzerringen, die mit Leder- oder Stoffbändern verbunden waren, einem Halsschutz und einem Helm aus Leder, der mit Eberzähnen belegt ist. Wahrscheinlich gehörten zu der Rüstung auch noch Arm- und Beinschienen. Angenommen wird, dass diese Rüstung von einem Speerwerfer benutzt wurde, der auf einem Streitwagen stand, welcher von einem zweiten Mann gelenkt wurde.
BILDNACHWEIS
Suchbegriff bei Google Maps:
Mycenaean cemetery of Dendra
Es empfiehlt sich, die Nekropole von Dendra vor oder nach der Besichtigung der nur 4 km entfernten Burg von Midea zu besuchen. In Dendra selbst ist die Ausgrabungsstätte nicht schwer zu finden, es gibt ausreichend Hinweisschilder.