Cosa

Die latinische Kolonie Cosa 
in der südlichen Toskana

Nachdem die Römer die etruskischen Städte Vulci und Volsinii besiegt hatten, erfolgte im Jahr 273 v. Chr. die Gründung einer Kolonie auf dem neu gewonnenen Gebiet, welche nach "latinischem" Recht organisiert wurde und den Namen Cosa trug. Die Stadt, zu der auch ein geschützter Hafen gehörte, erfuhr insbesondere zwischen 200 und 70 v. Chr. ihre Blütezeit, wurde dann jedoch zerstört. In der Forschung wird die auf der Spitze eines Felsvorsprungs mit Panoramablick auf das Meer und die Insel Giglio gelegene Stadt als Musterfall einer geplanten römischen Neugründung betrachtet. Im Rahmen der hauptsächlich von amerikanischen Archäologen durchgeführten Grabungen konnten bislang einige religiöse Monumente, öffentliche Bauten am Forum sowie einige Wohnhäuser freigelegt werden.
Die Kolonie Cosa, Roman Town of Cosa

Sieben Jahre nach der Eroberung der etruskischen Stadt Vulci gründeten die Römer im Jahr 273 v. Chr. auf dem Gebiet der eroberten Stadt die Kolonie Cosa nach latinischem Recht. Hauptzweck dieser Gründung war die Sicherung ihrer Herrschaft in dem eroberten Gebiet und die Förderung der Romanisierung. Der Standort an der Küste des Tyrrhenischen Meeres, den die Kolonisten für den Bau der neuen Siedlung wählten, war vor der Ankunft der Römer anscheinend unbewohnt.


Eine römische Kolonie nach latinischem Recht war eine spezielle Form von römischen Kolonien, die außerhalb des eigentlichen römischen Staatsgebietes gegründet wurden. Den dort lebenden Kolonisten wurden bestimmte Rechte und Pflichten verliehen, die sich von denen der römischen Bürger unterschieden: Die Bewohner hatten das Latinische Bürgerrecht (ius Latii), das ihnen bestimmte Privilegien, wie das Handels- und Eheschließungsrecht mit römischen Bürgern, gewährte. Sie hatten jedoch nicht das volle römische Bürgerrecht und konnten in der Regel keine römischen Magistrate werden. Formal galten sie als Bundesgenossen Roms (socii), nicht als römische Bürger. Die Kolonien verwalteten sich selbst, hatten aber eine enge Verbindung zu Rom.


Die Stadt Cosa wurde nach einem vorab festgelegten Schema geplant und auf einem 113 Meter hohen Hügel errichtet, der einen herrlichen Rundblick auf das Meer bietet. 

Roman Town of Cosa

In der ersten Phase der Stadtgründung entstand die mehr als einen Kilometer lange Wehrmauer mit ihren neunzehn Türmen und drei Toren. Innerhalb des ummauerten Stadtgebiets wurde ein Bereich errichtet, der als „Arx“ (Zitadelle) bezeichnet wurde. Dieser Bereich war durch einen zweiten Mauerring geschützt, der eine Öffnung zum Hafen hin aufwies. Die „Arx“ diente bei feindlichen Angriffen als letzter Rückzugsort und beherbergte in der Folgezeit mehrere Tempel, darunter das sogenannte „Capitolium“.


Im Jahr 196 v. Chr. kamen dann auf Bitten der Stadt weitere 1000 Kolonisten nach Cosa. Vermutlich begann erst zu dieser Zeit die Wohnbebauung. Das eigentliche Stadtgebiet folgte dem typischen Muster einer römischen Planstadt mit einem rechteckigen Straßennetz und dem zentral gelegenen Forum, das das administrative und wirtschaftliche Herz der Stadt bildete.

Obwohl Cosa ursprünglich als militärische Kolonie gegründet wurde, entwickelte sich die Stadt rasch zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Zentrum. Ihre Lage am Meer förderte den Handel, insbesondere mit den Städten entlang der tyrrhenischen Küste. Darüber hinaus erlangte Cosa durch ihre Landwirtschaft, insbesondere den Weinanbau, große Bekanntheit. Die Weine aus Cosa genossen in der römischen Welt hohes Ansehen und wurden weit über die Grenzen der Region hinaus gehandelt.


Im zweiten Jh. v. Chr. erreichte die Stadt eine bescheidene Blütezeit. In dieser Periode entstanden verschiedene öffentliche Bauten, darunter eine Basilika sowie mehrere Tempel. Doch um 70 v. Chr. wurde Cosa vermutlich von Piraten heimgesucht, die im Tyrrhenischen Meer ihr Unwesen trieben, was letztlich zur Aufgabe der Stadt führte. Archäologische Funde belegen, dass Cosa Mitte des ersten Jahrhunderts v. Chr. bereits unbewohnt war.


Unter der Herrschaft des Augustus erlebte Cosa einen teilweisen Wiederaufbau. Teile des Forums wurden renoviert, und neue Häuser entstanden auf den Überresten der alten Bauten. Dennoch blieben große Teile der Stadt unbewohnt. Auch im zweiten Jh. n. Chr. bestand die Siedlung in bescheidenem Umfang weiter, verlor jedoch im dritten Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Schließlich wurde die Stadt im 3. Jahrhundert n. Chr. weitgehend verlassen. Die Überreste von Cosa gerieten über Jahrhunderte in Vergessenheit, bis sie im 20. Jahrhundert von Archäologen wiederentdeckt und ausgegraben wurden. Heute ist Cosa eine der am besten erhaltenen römischen Kolonien und ein bedeutendes archäologisches Forschungsgebiet.

RUNDGANG

Besonders bemerkenswert ist die massive Stadtmauer, die die Stadt umgab und Schutz vor Angriffen bot. Diese Mauer bestand aus großen, sorgfältig behauenen Steinblöcken und war an strategischen Punkten mit Türmen verstärkt.

  • Cosa Stadtmauer

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Das Nordwesttor (die so genannte Porta Fiorentina) ist die größte der drei Öffnungen in der Stadtmauer und dient heute als Haupteingang zur Anlage. Der Eingang ist ein sogenannter „Propylon“, ein doppeltes Schließsystem, das aus zwei miteinander verbundenen Räumen besteht. Das Tor war mit einer der Hauptverkehrsadern der Stadt verbunden. Die großen Steine, die noch auf dem Boden zu sehen sind, sind die Reste der ursprünglichen römischen Pflasterung dieser Straße. Vom Tor aus war auch die Via Aurelia im Norden leicht zu erreichen.


Neben dem Tor befindet sich einer der 18 quadratischen Türme der Stadtmauer: In ihm befand sich ein Raum, der über eine Rampe von der Innenseite der Mauer aus betreten werden konnte. 

  • Porta Fiorentina in Cosa

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Das Haus des Skeletts

Der zu Beginn des 1. Jhs. v. Chr. errichtete Bau verdankt seinen Namen einem männlichen Skelett, das dort gefunden wurde. Ursprünglich besaß das Haus einen quadratischen Grundriss mit Seitenlängen von 17,50 Metern. Später wurde es durch den Anbau einer dreisäuligen Vorhalle, eines Gartens und weiterer angrenzender Räume erweitert. Das Zentrum des Hauses bildete das Atrium, ein offener Innenhof mit einem Impluvium in der Mitte. Dieses funktionale Becken sammelte Regenwasser, das in einer unterirdischen Zisterne gespeichert wurde. Da die Kolonie über keine zentrale Wasserversorgung verfügte, besaß jedes Gebäude eigene Zisternen.

Mit Ausnahme der Wirtschaftsräume waren alle Zimmer mit einem roten Terrakottaboden (opus signinum) ausgelegt. Die Wände waren ebenfalls dekoriert: Im Triclinium, dem Speiseraum, fanden sich Reste einer Wandmalerei im Ersten Pompejanischen Stil.


Um 70 v. Chr. wurde das Haus vermutlich bei einem Piratenüberfall, der die Stadt heimsuchte, zerstört. In der augusteischen Zeit dienten die Ruinen des Hauses als Tierunterstand.

(1) Fauces (Eingang; Korridor, der von der Haustür zum Atrium führte - (2) Zimmer - (3) Cubiculum (Schlafzimmer) - (4) Culina (Küche) – (5) Toilette (6) Atrium (7) Impluvium (8) Lagerraum (9) Triclinium - (10) Exedra (11) Oecus (12) Portikus (13) Garten (14) Sommer-Triclinium

An diesem Haus aus der republikanischen Zeit lässt sich die Entwicklung des römischen Hausbaus gut nachvollziehen. Die Domus der römischen Elite vereinten öffentliche Räume wie die Exedra, einen Empfangsraum, mit privaten Bereichen wie den Cubicula, den Schlafgemächern. Typischerweise waren die Häuser um einen zentralen Raum angeordnet, der entweder ein Atrium oder ein Peristyl, also ein Säulenhof, sein konnte. Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr., nach der Eroberung Kleinasiens durch die Römer, entwickelten sich neue, raffiniertere Wohngewohnheiten. Diese führten zur Entstehung zusätzlicher Räume wie Triclinium (Speisesäle), Gärten, Peristylien und sogar privater Bäder. Das Prestige eines Hauses zeigte sich nicht nur in seiner Größe, sondern auch in der kunstvollen Dekoration von Wänden und Fußböden.

  • Das Haus des Skeletts in Cosa

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Die Arx

Die Arx (lat. für „Burg“ oder „Festung“) war das religiöse und politische Zentrum der Stadt. Dank ihrer Lage bot sie einen weiten Blick über das umliegende Land und das Meer, was sie zu einem strategisch wichtigen Punkt machte – sowohl zur Verteidigung als auch zur Überwachung der Region. Archäologen haben das Capitolium, den zentralen Tempelkomplex, der der römischen „Capitolinischen Trias“ geweiht war, freigelegt. Außerdem entdeckten sie den Tempel der Mater Matuta, ein bedeutendes Heiligtum zu Ehren der antiken italischen Fruchtbarkeits- und Morgengöttin Mater Matuta, sowie die heilige Prozessionsstraße, die zum Capitolium führte.

Das Capitolium

Das Capitolium ist eines der beeindruckendsten Gebäude der Stadt und symbolisiert den römischen Einfluss und die kulturelle Dominanz, die sich in der Architektur und Religion von Cosa widerspiegeln. Der Tempel stand auf einem Podium und war vermutlich in einer typischen etruskisch-römischen Bauweise gestaltet, mit einer Front aus 18 m hohen Säulen und einer dreigeteilten Cella (Heiligtum), die den drei Hauptgöttern geweiht war.

Der Mittelpunkt des religiösen Lebens in Cosa war das "Capitolium", der Haupttempel, der um 150 v. Chr. auf der Arx errichtet wurde. Dieser Tempel erfuhr bis in die Zeit der Severer (2.-3. Jh. n. Chr.) mehrere Restaurierungen. Trotz der Jahrhunderte ist der Tempel noch relativ gut erhalten, wie die bis zu 7-8 Meter hohen Mauern der Cella eindrucksvoll belegen. Der Tempel stand auf einer weitläufigen Terrasse, auf der sich auch der Altar befand.

  • Das Capitolium in Cosa

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Ein beeindruckendes Tuffsteinprofil verläuft um die äußeren Mauersockel des Gebäudes.

Zwischen dem Pronaos und der Cella ist die Zisterne des Tempels noch sichtbar; hier wurden einige Fragmente gefunden, die zur architektonischen Dekoration des früheren „Jupitertempels“ gehörten, die nach dessen Zerstörung als Baumaterial verwendet wurden. 

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Das Vorhandensein von drei Kulträumen (cellae) stützt die Interpretation des Gebäudes als Capitolium, den Tempel, der der kapitolinischen Trias – Jupiter, Juno und Minerva – geweiht war. Die zentrale Hauptcella war dabei Jupiter vorbehalten.


Die Ausstattung des Tempels war äußerst beeindruckend: Im Inneren schmückten Mosaikböden und Wände im ersten pompejanischen Stil das Gebäude, wobei die Wandmalereien Marmorblöcke imitierten. Auch das Äußere des Tempels zeichnete sich durch eine raffinierte architektonische Dekoration aus, die das Dach und den Giebel umfasste. Die mehrfachen Renovierungen bezeugen die anhaltende Bedeutung des Tempels im Laufe der Zeit.


Der Tempel der Mater Matuta

Der Tempel wurde in den Jahren 170-160 v. Chr. errichtet, unmittelbar vor dem Bau des monumentalen „Capitoliums“. Er stand auf einem niedrigen Podium und besaß einen Pronaos sowie eine quadratische Cella. Die Fassade war durch vier toskanische Säulen geprägt. Die Dekoration des Tempels ist weitgehend unbekannt, da nur wenige Fragmente gefunden wurden. Besonders bedeutsam war der Fund einiger Skulpturenfragmente, die einer weiblichen Gottheit, vermutlich Mater Matuta, zugeordnet werden. Dies führte zu der Annahme, dass der Tempel dieser Gottheit geweiht war. Mater Matuta war eine bedeutende Schutzgottheit, insbesondere in ländlichen Gebieten, und spielte in der römischen Religion eine wichtige Rolle. Sie wurde häufig mit der Mutterschaft und dem Schutz von Kindern in Verbindung gebracht.

  • Tempel der Mater Matuta in Cosa

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Die Prozessionsstraße (Via Sacra)

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Das Haus der Diana

Die Ausgrabungen von 1995 – 1997 haben die Reste eines Hauses zutage gebracht, dessen Grundriss dem des typischen römischen Wohnhauses, wie es vor allem aus Pompeji bekannt ist, größtenteils entspricht. Der Name "Haus der Diana" leitet sich von einer dort gefundenen Statue der Göttin Diana ab. 

Man betrat das Haus  über einen schmalen Eingangsraum (A), der zwischen zwei Läden lag (C und D), welche sich direkt zum Forum hin öffneten. Von dort gelangte man über einen Korridor zum rechteckigen Atrium (B) mit einem zentralen Impluvium zum Auffangen des Regenwassers. Linkerhand lagen zwei Cubicula (G und F). Der einzelne große Raum (E) rechts vom Atrium scheint die Symmetrie des Grundrisses zu durchbrechen, aber eine nachträglich vermauerte Tür lässt die frühere Aufteilung dieses Raumes in zwei Cubicula erkennen. Darauf folgten die beiden Alae (I und H), wobei der eine Raum nachträglich verkleinert wurde, um einen weiteren Raum mit einem Fußboden aus gestampfter Erde zu schaffen, der wahrscheinlich als Stauraum diente. Vom Atrium ging es weiter zum Triclinium (K). Auf der rechten Seite des Tablinums schloss sich das Andron (M), ein Korridor an, der über eine Reihe von Wirtschaftsräumen (O, L und P) zum rückwärtig gelegenen Garten führte. Auf der Rückseite des Gebäudes finden sich weitere bauliche Reste, die am ehesten als Badeanlage zu deuten sind. Dies belegen ein Kanal, der in einer Senkgrube endet, und eine erhöhte Zisterne (S und N). Die restliche Fläche zwischen der Rückseite des Hauses und der Straße im Süden wurde von einem Garten (T) eingenommen. Zur Anlage des Gartens wurde der Felsen mindestens zwei Meter tief abgetragen. In republikanischer Zeit diente die Fläche vor allem als Küchengarten. Als das Haus in augusteischer Zeit erneuert wurde, öffnete man das Triclinium (K) zum Garten hin und errichtete einen Portikus entlang der rückwärtigen Hausmauer (N). Der Garten wurde zum Ziergarten und die Gartenmauern mit Pflanzenmotiven bemalt. Die letzten größeren Veränderungen erfuhr das Haus in julisch-claudischer Zeit, als der Garten zum heiligen Gebäude wurde. Man errichtete dort ein kleines Sacellum (U). Die dort getätigten Funde, eine Statue und eine Inschrift zeugen davon, dass das Heiligtum der Göttin Diana geweiht war.

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Das Forum

Das Forum wurde kurz nach der Gründung der Kolonie erbaut. Der Platz selbst ist etwa 3000 m² groß, aber auch die umliegenden Gebäude gehörten zu diesem Bereich. Das Forum des 3. Jhs. v. Chr. unterschied sich erheblich von dem des mittleren 2. Jhs. v. Chr. Es war recht einfach und verfügte nur über die Strukturen, die zu dieser Zeit wirklich notwendig waren: einige Zisternen zur Wasserversorgung, ein politisches Zentrum (Curia-Comitium) und ein Staatsgefängnis (Carcer). Später wurden hier viele Bauprojekte durchgeführt, wodurch das Forum ein aufwendigeres Erscheinungsbild erhielt.


Im 2. Jh. v. Chr. wurden entlang drei Seiten des Forums private Häuser errichtet; ihre Besitzer gehörten vermutlich zur Elite der Stadt. Der sogenannte Tempio della Concordia wird auf etwa 175 v. Chr. datiert, und der monumentale dreifache Torbogen am Eingang des Forums stammt etwa aus dem Jahr 170 v. Chr. Einige eingestürzte Überreste davon sind noch sichtbar. Um die Mitte des 2. Jhs. v. Chr. wurde die zivile Basilika erbaut, eine der ältesten, die bis heute erhalten ist. In der augusteischen Zeit muss das Forum seine Bedeutung beibehalten haben, wie mehrere Renovierungen zeigen. Doch bald darauf verlor das Forum seine zentrale Rolle, ebenso wie die Arx. Ab dem 4. Jh. n. Chr. wurde das Forum nur noch für landwirtschaftliche und religiöse Zwecke genutzt.

Das Forum im dritten vorchristlichen Jahrhundert.

Die Curia und das Comitium

Die Curia und das Comitium in Cosa stammen aus dem 3. Jh. v. Chr. und gehörten, wie auch die Stadtmauern, zu den ersten Bauten nach der Gründung der Kolonie. Der Komplex ist von großer soziopolitischer Bedeutung, da hier die bürgerlichen Versammlungen stattfanden. Die Curia und das Comitium scheinen zwei komplementäre Elemente zu sein, da sie auch in anderen römischen Kolonien wie Paestum und Fregellae miteinander verbunden sind.


Das Comitium bestand aus einer quadratischen Umfassungsmauer (etwa 17x17 m), die eine kreisförmige Struktur mit Stufen umschloss. Zwei der ursprünglich acht Stufenreihen sind heute noch teilweise sichtbar. Von der obersten Stufenreihe aus konnte man die Curia betreten, die ursprünglich ein einzelner rechteckiger Raum war, später jedoch durch den Anbau von zwei weiteren Räumen auf jeder Seite vergrößert wurde. Einer dieser beiden zuletzt hinzugefügten Räume wurde in der ersten Hälfte des 3. Jhs. n. Chr. in ein Mithräum umgewandelt.

  • Curia und Comitium in Cosa

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Die Basilika

Die Basilika, das Gebäude, das der Rechtsprechung und den Handelsgeschäften gewidmet war, wurde um 150 v. Chr. errichtet und füllte einen der wenigen freien Räume um den Forumplatz. Die Lage der Basilika in enger Verbindung mit dem Forum unterstreicht ihre Bedeutung innerhalb der römischen Gesellschaft. Das Gebäude war von Anfang an mit einer unterirdischen Zisterne ausgestattet, hatte einen rechteckigen Grundriss und zwei Stockwerke, die beide mit einer Fassade aus sechs Säulen im toskanischen Stil versehen waren. Das untere Stockwerk bestand aus zwei Räumen: einem großen zentralen Raum mit einem umlaufenden Gang und einem kleinen erhöhten Tribunal, dessen Eingang sich an der Rückwand des größeren Raums befand.

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Suchbegriff bei Google Maps:
Rovine Città di Cosa


BUCHEMPFEHLUNGEN
  • Andreas Staggl: Kolonien im Römischen Reich mit besonderer Berücksichtigung der Zeit der Gracchen. GRIN (2012)  
  • Jochen Bleicken: Geschichte der Römischen Republik. De Gruyter Oldenbourg (2004)  
  • Martin Jehne: Die römische Republik: Von der Gründung bis Caesar. Beck (2013)
  • Karl Christ: Krise und Untergang der römischen Republik. wbg Academic in Herder (2019)
  • Klaus Bringmann: Geschichte der römischen Republik: Von den Anfängen bis Augustus. Beck (2017) 
  • Wolfgang Blösel: Die römische Republik: Forum und Expansion. Beck (2021)  
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