Das einen Kilometer landeinwärts vom Südufer der Bucht von Souda gelegene Aptera ist eine der interessantesten archäologischen Stätten im Westen Kretas. Schon seit der Bronzezeit siedelten in diesem Gebiet Menschen. Aber erst im 8. Jahrhundert v. Chr. gewann Aptera eine immer größere Bedeutung. Durch seine strategisch günstige Lage über der Bucht von Souda und der in seiner Nähe befindlichen Seehäfen wurde die Stadt zu einem wichtigen Handelsstützpunkt auf Kreta. Im 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr. erlebte Aptera seine größte Blüte. Noch vor der Eroberung Kretas durch die Römer (67 - 63 v. Chr.) dürfte aber der Niedergang des ehemals mächtigen Stadtstaates eingesetzt haben. Zwar kam es im 1. und 2. nachchristlichen Jahrhundert zu einem erneuten Aufschwung, die politische und wirtschaftliche Bedeutung, die Aptera in minoischer und hellenistischer Zeit konnte aber nicht mehr zurückgewonnen werden. Bei einer Invasion der Sarazenen im Jahre 824 n. Chr. wurde die Stadt dann endgültig zerstört.
Das Ausgrabungsgelände umfasst den gesamten Hügel, der von massiven, fast 4 km langen Befestigungsmauern umgeben ist. Nur ein kleiner Teil davon ist umzäunt. In diesem Bereich befinden sich die beeindruckenden römischen Zisternen, die Ruinen römischer Badehäuser, ein Theater und das Kloster Agios Ionnis Theologos. Etwas außerhalb wird momentan eine römische Villa und auch eine Nekropole ausgegraben.
Die zweifellos imposantesten sichtbaren Baudenkmäler sind die erstaunlich gut erhaltenen Zisternen aus römischer Zeit. Da gibt es einerseits eine aus drei Kammern und ebenso vielen Gewölben bestehende Zisterne, die aus dem 1. Jh. v. Chr. stammt und bis in das 4. Jh. n. Chr. in Verwendung war. Ein Teil des Komplexes wurde in den Fels gegraben. Das Mauerwerk ist mit einer sehr harten Beschichtung bedeckt, die bis heute an den meisten Wänden erhalten geblieben sind. Nach Aufgabe der Stadt wurde die Zisterne nicht mehr als solche genutzt und diente womöglich als Getreidespeicher.
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Die L-förmige Hauptzisterne ist fast 60 m lang und 25 m breit. Die jetzt fehlende Decke war ursprünglich gewölbt. Auch hier wurde die Dichtigkeit durch eine dicke Schicht wasserfesten Putzes gewährleistet.
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Der möglicherweise aus dem 5. Jh. v. Chr. stammende Tempel, der dem Kult von Artemis und Apollo zugeschrieben wird, wurde bei den Ausgrabungen, die während der deutschen Besetzung Kretas durchgeführt wurden, entdeckt.
In unmittelbarer Nähe zum Tempel finden sich die Überreste einer großen Stoa.
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Die beiden Zisternen dienten u.a. auch der Versorgung der etwas nördlicher gelegenen Thermenanlagen, die ebenfalls aus der Zeit (1. Jh. v. bis 4. Jh. n. Chr.) stammen.
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Mit dem Bau des Theaters wurde bereits in hellenistischer Zeit begonnen. Während der Römerzeit wurde es dann umgebaut. Die endgültige Zerstörung und Einstellung ist auf das große Erdbeben von 365 n. Chr. zurückzuführen. Die heute sichtbaren Hauptteile des Theaters stammen aus römischer Zeit. Der gegenwärtig schlechte Zustand des Theaters ist darauf zurückzuführen, dass es im 19. Jahrhundert als Steinbruch für nahe gelegene Bauten genutzt wurde , insbesondere für die osmanische Festung Itzedin.
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Derzeit wird eine römische Villa mit einem Peristylhof ausgegraben.
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