Kenchreai

Der antike Hafen 
von Kenchreai

Der in der Nähe einer breiten Bucht am westlichen Ende des Saronischen Golfes gelegene Hafen von Kenchreai dürfte in der klassischen und hellenistischen Zeit nicht mehr als ein kleiner, befestigter Militärhafen gewesen sein. Erst mit der römischen Neugründung Korinths durch Caesar im Jahre 44 v. Chr. gewann der Naturhafen immer mehr an Bedeutung. Von dort aus konnten nämlich Waren und Schiffe, die über die östlichen Handelsrouten nach Griechenland kamen, über den ca. 8 km langen Diolkos (Schiffkarrenweg) zu dem am Golf von Korinth gelegenen Hafen Lechaion gebracht werden. Im Altertum gab es den Kanal von Korinth ja noch nicht. In der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. erlebte Kenchreai eine bedeutende Wachstumsphase. Rund um den Hafen konnte sich auch eine bedeutende Siedlung entwickeln. Von Pausanias wissen wir, dass sich im Hafenareal ein blühender Isiskult etablieren konnte. Auch von einem bedeutenden, der Aphrodite gewidmeten Tempel ist die Rede. Im 7. Jh. n. Chr. scheint die Siedlung und der Hafen dann aber aufgegeben worden zu sein. 

Zu der Zeit, als der Hafen von Kenchreai in Betrieb war, lag der Meeresspiegel ca. vier bis fünf Meter niedriger als heute. Das macht die Interpretation der heue sichtbaren Überreste ziemlich schwierig. Soweit man durch die von der American School of Classical Studies at Athens durchgeführten Ausgrabungsarbeiten weiß, handelt es sich bei der Konstruktion, die auf einem höheren Niveau liegt, um eine aus dem 4. Jh. n. Chr. stammenden frühchristlichen Basilika, die einen nach einem Erdbeben im Jahre 365 n. Chr. zerstörten Isis-Tempel ersetzte. Die heute unter der Wasserlinie liegenden, – dank der ausgezeichneten Wasserqualität – noch gut sichtbaren Mauern sind wahrscheinlich die Reste der Hafenmolen und Lagerhäuser.

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Suchbegriff bei Google Maps:
Archaeological Site of Cenchreae


BUCHEMPFEHLUNGEN
  • E. Spathari: Korinthia - Argolis. Esperos (2013)
  • Christopher Mee, Antony Spawforth: Greece. An Oxford Archaeological Guide. Oxford University Press (2001)
  • Siegfried Lauffer (Hrsg.): Griechenland. Lexikon der historischen Stätten. Beck (1989) 
  • Richard Stillwell u. a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press (1976) 
  • Christoph vom Brocke: Griechenland. EVA (2007)
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